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Zuviel „Compound V“ bekommen: Die Nachwuchs-Superhelden Marie (Jaz Sinclair, li.) und Emma (Lizze Broadway).

© Brooke Palmer/Prime Video/Brooke Palmer

Amazon-Prime-Serie „Generation V“: Wie gut sind die neuen Superhelden?

Amazon Prime versucht sich mit „Generation V“ an einem Refresh des Superhelden-Mythos. Kommt das Spin-off ans Original „The Boys“ heran?

Superhelden – viele bewundern sie, manche wundern sich aber auch immer mehr über das Chaos, was dort herrscht. Gerade in einer Zeit, in der es in der wirklichen Welt immer unübersichtlicher und mitunter nach Stärke und Ordnung verlangt wird. Dabei sind Superhelden seit den Marvel-Verfilmungen ein Zuschauermagnet im Kino und in Serien. Es ist nur logisch, dass Amazon Prime einem seiner erfolgreichsten Eigenformate, „The Boys“, einen Spin-off folgen lässt: „Generation V“.

Und was wird da wieder Übernatürliches geworfen, Blitze und Blut geschleudert, Gedanken gelesen, überhoben, Köpfe und andere Gliedmaßen abgerissen, transformiert, vermeintlich im Namen von law and order. Kaum ein Körperteil oder eine Ingredienz, die nicht auswüchsig werden kann, was die Geschichten um „The Boys“ gegen diese College-Nachwuchs-Superheldentruppe fast zu einem familienfreundlichen Serienspaß macht.

„Supes“ müssen nicht mehr nur die Welt retten

Die schon sehr blutige, brutale und sexuell aufgeladene Welt aus „The Boys“ trifft in dem Spin-off auf eine Clique von jungen Erwachsenen mit Superkräften, die herausfinden wollen, wer sie sind, die wilde Partys feiern und einer Verschwörung auf die Spur kommen.

Allen voran ein bekanntes Gesicht, dass dem Prime-Format noch mehr Zuschauer bringen dürfte. Der prominenteste Name des „Generation V“-Casts ist Patrick Schwarzenegger. Der Sohn von Arnold Schwarzenegger, auch schon 30 Jahre alt, geht hier gut als College-Boy Luke Riordan durch, ein Vorzeigestudent der Godolkin Superhelden-University.

Diese lehrt Verbrechensbekämpfung, sozusagen Superheldentum und experimentiert in einer unterirdischen Klinik an Menschen herum. Was weiß Luke davon, der auf dem besten Weg ist, Teil der „Seven“ zu werden, jene Supersuperhelden mit Homelander an der Spitze, die „The Boys“ bislang in drei Staffeln etablierte?

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Mit den „Seven“ sind wir mitten drin in dieser etwas anderen Superhelden-Lesart aus dem „The Boys“-Universum. „Supes“ müssen nicht mehr nur die Welt retten vor Bösewichten und Terroristen, sondern mit ihren XXL-Kräften und ihrer Rest-Moral umgehen können. Das Sci-Fi-Superhelden-Genre ist mittlerweile ja nicht nur Zukunftsding, sondern auch viel Gegenwart, Anspielung zum Beispiel auf ein trumpeskes Amerika. Verbunden mit der Frage: Lohnt es sich für Superhelden noch, für eine Welt zu kämpfen, die Frieden und Gerechtigkeit offenbar nicht mehr zu schätzen weiß?

Eine Welt, für die bei „The Boys“ / „Gen V“ der Unterhaltungskonzern Vought steht. Der macht beim Branding seiner strahlenden Seven-Superhelden nicht vor Verbrechen halt. Und überehrgeizige Eltern – TV-Castingshow war gestern – füttern ihre Kinder mit der chemischen Droge „Compound V“, damit diese später zu Superhelden werden.

Die Antwort, die „Gen V“ (Originaltitel) dieser verkommenen Gesellschaft gibt, ist: Eher weiter helfen, Gutes tun. Personifiziert durch Marie (Jaz Sinclair), die nicht nur College-Primus Luke den Rang abzulaufen droht, sondern mit wohldosierten Superkräften (sie kann ihr Blut als Waffe schleudern) der Verschwörung auf die Spur kommt und dabei versucht, das Monster in sich abzuschütteln. Sie hat als Kind unabsichtlich ihre Eltern umgebracht.  

Ob und wie Marie das am Ende hinkriegt, sei hier nicht verraten. Nur so viel: Das Prinzip der Superhelden-Zuspitzung – größer, schneller, stärker, moralisch besser und trotzdem fieser – lässt für die Fortsetzung von „The Boys“ noch Blutigeres erwarten. Noch mehr von sich berauschte Superhelden.

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