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Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) versuchen eine Tat zu verhindern.

© MDR/MadeFor/Hardy Spitz

„Tatort“ aus Dresden : Gebrochenes Herz, gestohlene Kinder

Der neue MDR-„Tatort“ nimmt sich eines brisantes Themas aus der DDR-Zeit an.

Heike Teichmann, 53, Eigentümerin eines Gartenbaubetriebs, wird erschlagen im Gewächshaus gefunden. Dringend tatverdächtig ist Juri Nowak (Alexander Schuster). Der geistig eingeschränkte junge Mann wurde mit der Tatwaffe in der Hand gesehen und ist auf der Flucht. Juri ist allerdings, soviel darf verraten werden, nicht der Täter.

Vielmehr überrascht die Dresdner „Tatort“-Folge „Totes Herz“ (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr) nach einem bedächtigen Beginn mit einer überraschenden, ziemlich gewagten Kehrtwende in der Filmmitte. Wer ein bisschen Geduld aufbringt, wird mit einem zunehmend spannenden Krimi belohnt, der viele Szenen im Nachhinein in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Die Obduktion der Leiche ergab, dass Heike Teichmann am „Broken-Heart-Syndrom“ litt, einem „gebrochenen Herzen“ also. Im Familienunternehmen kriselt es privat: Swetlana (Lara Feith), die wie ihr Bruder Juri bei den Teichmanns arbeitet, hat eine Affäre mit Patrick (Nico Rogner), dem Schwiegersohn der getöteten Eigentümerin. Patrick und seine Frau, Heike Teichmanns Tochter Nadine (Kristin Suckow), streiten nicht, scheinen sich aber fremd geworden zu sein.

Den Schlüssel zum Verständnis des Falls liefert eine Sterbeurkunde, ausgestellt im Jahr 1985. Drehbuch-Autorin Kristin Derfler greift mit ihrer Geschichte Anschuldigungen auf, wonach Ärzte und Hebammen in der DDR Eltern die Neugeborenen wegnahmen, um kinderlosen, linientreuen Paaren zu sogenannten „Gefälligkeitskindern“ zu verhelfen. Betroffene haben sich in der „Interessengemeinschaft gestohlene Kinder der DDR“ organisiert.

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