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Der Moment des Konzerts im „Tonwerk Bamberg“

© Screenshot: Youtube

Mutmaßlicher Hitlergruß auf der Bühne: Neuer Eklat des Querdenkers Thomas Brauner

Beim Konzert streckt der mehrfach verurteilte Aktivist seinen rechten Arm in die Luft. Er selbst spricht von „Körperbewegungen, die einem nicht bewusst sind“.

Die Liste seiner Schuldsprüche ist enorm. Erst im Dezember hatte ihn ein Gericht wegen Beleidigung, Hausfriedensbruchs und anderer Taten zu 16 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. 

Kurz darauf steht Thomas Brauner nun erneut im Fokus der Polizei: Bei einem Konzert in Bamberg hat er den ausgestreckten Arm in die Luft gehoben und mutmaßlich den Hitlergruß gezeigt. Die Anfrage des Tagesspiegels, weshalb er dies tat, beantwortet er nicht.

Ein Videomitschnitt dokumentiert den Vorfall. Während sein Mitstreiter auf der Bühne die Zeilen „Wir halten fest zusammen und stehen auf dafür“ singt, streckt Brauner den Arm hoch. Die Polizei Oberfranken erklärt, sie habe das Material bereits gesichert und an die zuständigen Kollegen zur Prüfung weitergeleitet.

In einem eigenen Video spricht Thomas Brauner inzwischen von “Körperbewegungen, die einem nicht bewusst sind”. Zuvor hatte er an anderer Stelle angedeutet, er habe in dem Moment lediglich versucht, sich vor „blendenden Scheinwerfen“ zu schützen.

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Davon ist auf dem Mitschnitt allerdings nichts zu erkennen. Nach dem Anheben des ausgestreckten Arms fällt kein Schatten auf sein Gesicht. Die Frage des Tagesspiegels, wie er sich dies erklärt, beantwortet Thomas Brauner nicht.

In der Szene der Querdenker und Verschwörungsideologen wurde Thomas Brauner deutschlandweit bekannt, weil er als Busfahrer während einer Fahrt Kinder dazu aufforderte, ihre Masken abzusetzen. Seitdem gilt „Thomas, der Busfahrer“ als einer der Wortführer der Bewegung. 

In der Vergangenheit wurde er bereits wegen mehrfachen Diebstahls, Sachbeschädigung, Erschleichung von Leistungen, versuchten Betrugs, Unterschlagung, Beleidigung, Steuerhinterziehung sowie Körperverletzung verurteilt. Auf Telegram verbreitet Thomas Brauner Inhalte der rechtsextremen „Freien Sachsen“ und des rechtsextremen, vom Verfassungsschutz beobachteten Magazins „Compact“, zeigt sich auch gemeinsam mit dem verurteilten Holocaustleugner Nikolai Nerling und nennt diesen „großartig“.

Dass der Verschwörungsideologe überhaupt im Tonwerk Bamberg auftreten durfte, war bereits im Vorfeld umstritten. Christian Steffens, ein Teilhaber des Clubs, hatte sich öffentlich gegen das Konzert ausgesprochen und sich von den Plänen distanziert. Für die Veranstaltung sei der neue Geschäftsführer Gordon Kintscher vollumfänglich verantwortlich, schreibt er nun dem Tagesspiegel.

Dieser erklärt dem Tagesspiegel jedoch, ihm und allen beim Konzert anwesenden Mitarbeitern sei „eine derartige Geste, die als Hitlergruß zu interpretieren wäre, nicht aufgefallen.“ Auf Nachfrage, ob denn die konkrete Szene aus dem Video nicht gesehen wurde oder bloß von niemandem als Hitlergruß interpretiert wurde, antwortet Gordon Kintscher nicht mehr.

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