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Eine Krankenschwester bereitet eine Dosis des Impfstoffs „Sputnik V“ für einen Patienten in einer Klinik in Moskau vor (Symbolbild).

© AFP/NATALIA KOLESNIKOVA

Täter soll gestanden haben: Entwickler von Impfstoff „Sputnik V“ in Moskau ermordet

Andrej Botikow ist tot. Das berichten russische Medien. Behörden sprechen von einem „innerstaatlichen Verbrechen“.

Einer der führenden Entwickler des russischen Corona-Impfstoffes „Sputnik V“ ist in Moskau ermordet worden. Bei dem Opfer handelt es sich um den 47-jährigen Andrej Botikow, wie russische Medien und Nachrichtenagenturen berichten.

Sein mutmaßlicher Mörder habe die Tat bereits gestanden, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Tass aus einer Mitteilung des Moskauer Bezirksgerichts. Der 29-Jährige sitzt demnach in Untersuchungshaft.

Die Behörden hätten erklärt, „dass es sich bei dem Mord um ein innerstaatliches Verbrechen handelt, das auf einen Konflikt zurückzuführen ist“. Im vergangenen Jahr mehrten sich Berichte über mysteriöse Todesfälle unter russischen Beamten und Geschäftsleuten.

Der Verdächtige habe sich laut den Ermittlern mit Botikow in der Nacht auf Donnerstag in einer Moskauer Wohnung gestritten, berichtet Tass. Zudem spekuliert die russische Zeitung „Kommersant“ über „intime Dienste“, die der Verdächtige dem Ermordeten geleistet habe.

Der mutmaßliche Mörder sei bereits wegen schwerer Straftaten vorbestraft, berichtet Tass. Bei einer Verurteilung wegen Mordes müsse er mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren rechnen.

Ermordeter Forscher von Putin ausgezeichnet

Andrej Botikow war laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti leitender Forscher an dem staatlichen Gamaleja-Forschungszentrum für Epidemiologie und Mikrobiologie. Er habe das Patent für den russischen Corona-Impfstoff „Sputnik V“ mitverfasst und sei dafür sogar von Kremlchef Wladimir Putin ausgezeichnet worden.

„Sputnik V“ ist laut der Hersteller-Website weltweit in 71 Ländern zugelassen. Eine Überprüfung der Impfstoffdaten durch die europäische Arzneimittelagentur EMA ist nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgesetzt worden.

Der Name des Corona-Impfstoffes setzt sich aus dem Namen des ersten sowjetischen Satelliten „Sputnik“ und dem Zeichen für Sieg „V“ (englisch: Victory) zusammen.

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