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Eine gute Akustik ist auch in privaten Räumen leicht zu schaffen. 

© Kavadrat

Raumakustik: Weniger Hall für den Hausfrieden

In Großraumbüros ist es selbstverständlich, etwas für eine gute Akustik zu tun – aber auch Zuhause ist das sinnvoll.

Ein großer, heller Raum, in dem gekocht, gelebt und gearbeitet wird – ein Leben im Loft – so stellen sich viele Menschen heute das ideale Zuhause vor. Statt vieler kleiner Räume sind Küche, Wohn- und Arbeitszimmer in der modernen Architektur zu einem Raum verschmolzen. Was gut aussieht, muss sich aber nicht unbedingt so anhören.

Gerade das Familienleben kann arg darunter leiden, wenn mehrere Menschen sich in einem Raum mit unterschiedlichen Dingen beschäftigen. Zu telefonieren, während ein paar Meter weiter die Playstation lärmt – ist so gut wie unmöglich. Gerade die Pandemie hat gezeigt, wie anfällig moderne Grundrisse für ein gemeinsames friedliches Zusammenleben sind.

Das Wandbild von Formfeld ist aus Vulkansandstein (ab 1700 Euro). Dem Kunstwerk sieht man seinen Nutzen nicht an - es gibt die Paneele auch aus Eiche.

© Formfeld

Es sollte immer möglich sein, sich mit seinem direkten Gegenüber zu unterhalten, auch wenn es mehrere andere Lärmquellen im Raum gibt. Die Nachhallzeit entscheidet darüber, ob ein Raum eine gute Akustik hat. Damit ist die Zeit gemeint, in der der Schall zu hören ist.

Der schwere Wollfilzvorhang (ab 134 Euro) von Monofaktur hält Kälte ab und absorbiert Schall. Er ist ungefärbt und wird auf Maß gefertigt.

© Monfaktur

Statt gleich Wände einzuziehen, gibt es einfachere Möglichkeiten, die Akustik zu verbessern, die schon länger fürs Großraumbüro ausprobiert werden. Besonders gut schlucken Textilien den Schall – wie Vorhänge aus Wollfilz. Das Naturmaterial eignet sich gut, weil es nicht nur für eine bessere Akustik sorgt, sondern auch Kälte draußen halten kann.

Die Schall schluckenden Bilder (62,5 x 62,5 cm für 384 Euro) von SilentFiber werden aus natürlichen Moosen hergestellt und mit einer Salzlösung konserviert.

© SilentFiber

Für eine gute Raumakustik sollte es wenig Rückschall geben. Gerade glatte Flächen, wie Glas, Stein und Metall werfen Geräusche zurück, während Flächen mit viel Struktur den Schall aufnehmen. Deshalb reichen für einen zehn Quadratmeter großen Raum schon vier an der Wand befestigte Platten, beispielsweise aus Hanf, um einem Raum eine bessere Akustik zu bescheren.

Die Holzpaneele (ab 129 Euro) von Woodupp sehen auch im Schlafzimmer sehr wohnlich aus.

© Woodupp

Viele Hersteller bedrucken die Platten, sodass sie wie Bilder die Wände zieren. Einige Schallschutzpaneele sind aber auch Kunstwerke für sich, wie die von Formstabil. Simon Vorhammer fertigt aus Holz und Vulkansandstein Paneele, die abstrakten Wandgemälden ähneln. Das Muster, das durch algorithmische Berechnungen entsteht, wird mit Maschinen gefräst. Das unregelmäßige Relief der Oberfläche verteilt den Schall im Raum und soll so den Klang verbessern.

Aber auch Einrichtungsgegenstände wie Teppiche und gepolsterte Möbel können für eine bessere Akustik im Raum sorgen. In einigen Möbelstücken ist die Zusatzfunktion versteckt, wie in der Leuchte Koine von Luceplan – die durch eine Filzschicht Schall absorbiert. Und ein Ohrensessel ist nicht nur behaglich, weil er ein schützendes Kopfteil hat, sondern auch, weil er Geräusche dämpft.

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