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Sie tranken nie heimlich, nie morgens, nicht täglich. Trotzdem war es immer zu viel. Wie drei junge Frauen den Weg aus der Abhängigkeit fanden.

© Stefanie Herbst

Tagesspiegel Plus

Von einem Kater in den nächsten Suff: „Ich bin Paula, 25, Alkoholikerin“

Sie tranken nie heimlich, nie morgens, nicht täglich. Trotzdem war es immer zu viel. Wie drei junge Frauen den Weg aus der Abhängigkeit fanden.

| Update:

Helene erinnert sich nur noch an Bruchstücke. Hässliche Szenen. Wie sie ihren Freund auf der Party beschimpft, ihn am Arm packt, aggressiv wird. Wie sie weint, besoffen herumschluchzt, sich selbst bemitleidet und immer weiter hineinsteigert in diesen Zustand, den sie betrunken legitim findet, aber nüchtern hoffnungslos erbärmlich.

Am nächsten Tag hat Helene nicht nur eine Fahne, sondern auch ein unangenehmes Schamgefühl in der Brust. Psychokater. Ihre Augen sind von den Tränen der Nacht geschwollen. Immerhin hat sie sich in die Vertikale gequält und zu dem afrikanischen Filmfestival geschleppt, bei dem sie mit ihrer Mutter verabredet ist. Auf dem Kölner Hausdach riecht es nach Sommer. Das Licht fällt orange auf die umliegenden Balkone. Alles könnte schön sein. Helene ist 29, Studentin, hat einen Job und einen passablen Freundeskreis. Wäre da nicht der Alkohol.

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