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Bundesminister Karl Lauterbach (SPD)

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Kampf gegen Antibiotikaresistenzen : Lauterbach kündigt freie Preisgestaltung für Reserveantibiotika an

Antibiotikaresistenzen nehmen weltweit zu. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat nun eine Reform der Vergütung von Arzneimitteln angekündigt.

Im Kampf gegen weltweit zunehmende Antibiotikaresistenzen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Reform der Vergütung von Arzneimitteln angekündigt. Für bestimmte neu entwickelte Antibiotika, die sogenannten Reserveantibiotika, soll es künftig keine gesetzlich vorgeschriebenen Preisverhandlungen zwischen den pharmazeutischen Unternehmern und den Krankenkassen mehr geben.

„Wir wollen den Herstellern von Reserveantibiotika eine freie Preisgestaltung garantieren“, kündigte Lauterbach am Mittwoch bei der Konferenz „Europe 2023“ von Tagesspiegel, Zeit, Handelsblatt und Wirtschaftswoche an.

Pharmahersteller, die Reserveantibiotika entwickeln, würden damit nicht mehr dem strengen Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) unterliegen, das seit 2011 in Deutschland existiert. Das Gesetz regelt, wie der Nutzen eines neuen, innovativen Medikaments bewertet wird. Auf Grundlage dieser Bewertung finden später Preisverhandlungen zwischen den Kassen und den Herstellern statt. 

Pharmaunternehmen: Entwicklung lohnt sich

Lauterbachs Vorstoß kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem viele Pharmaunternehmen beklagen, dass die Entwicklung neuer Antibiotika sich für sie wirtschaftlich nicht mehr lohne. Die Herausnahme der Reserveantibiotika aus dem AMNOG soll Lauterbach zufolge ein Anreiz für die Firmen sein, wieder mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren.

Reserveantibiotika werden bei Infektionen mit Bakterien eingesetzt, die gegen die gängigen Antibiotika resistent sind oder wenn bei sehr schweren Infektionen eine Wirkung gesichert sein muss.

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