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Alkohol und Sport vertragen sich gar nicht gut.

© dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Wohlgenährt: Warum das After-Workout-Bier keine gute Idee ist

Alkohol ist beliebt zum Teambuilding und gilt vielen als Genuss nach dem Training. Dabei vertragen sich Sport und Alkohol gar nicht gut.

Eine Kolumne von Hauke Hohensee

Alkohol ist fester Bestandteil gesellschaftlichen Lebens. Auch unter Sportlern ist er beliebt. Ein paar gemeinsame Bier am Abend vor dem Fußballspiel oder nach dem anstrengenden Full-Body-Workout-Kurs im Fitnessstudio gehören für viele zum guten Ton. „Tatsächlich ist Alkoholkonsum auch im Sportbereich weit verbreitet, sozial akzeptiert und oft sogar Teil des Teambuildings“, sagt Juliane Heydenreich, Junior-Professorin für Ernährung und Sport an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Doch mit welchen Folgen?

Gerade Sportlerinnen und Sportler sollten beim Trinken das Maß wahren, um ihre Leistungsfähigkeit zu wahren und sich ihre mitunter hart erarbeiteten Trainingserfolge nicht zunichte zu machen. „Abgesehen von den bekannten schädlichen langfristigen Effekten auf die Gesundheit wirkt sich Alkohol auch kurzfristig negativ auf die Leistung aus“, sagt Heydenreich.

Unter anderem unterdrückt er die Verstoffwechselung von Fetten als Energielieferant. Außerdem weitet er die Blutgefäße, vor allem in den Extremitäten, wodurch der Körper insgesamt mehr Wärme an die Umwelt abgibt. Gerade Outdoor-Sportler kühlen dadurch schneller aus.

Juliane Heydenreich, Junior-Professorin an der Gutenberg Universität Mainz

© privat / Clemens Raiber

Mindestens genauso ungünstig sind die Auswirkungen auf die Regeneration. „Wer nach einem körperlich anstrengenden Training oder Wettkampf Alkohol trinkt, behindert seinen Körper beim Auffüllen der Kohlenhydrat- und Wasserspeicher, die durch den Sport zuvor geleert wurden. Das wirkt sich vor allem dann ungünstig aus, wenn die nächste Sporteinheit schon innerhalb der nächsten 24 Stunden bevorsteht“, sagt Ernährungsexpertin Heydenreich.

Auch der Muskelaufbau leidet beim Trinken. Denn: „Alkohol verschlechtert die Muskelproteinsyntheserate, also die Fähigkeit des Körpers, muskelaufbauende Prozesse zu beginnen und im Training entstandene Muskelschäden zu reparieren.“ Gerade diejenigen, die im Fitnessstudio ihre Muskeln formen wollen, sollten außerdem nicht aus den Augen verlieren, dass Alkohol jede Menge Kalorien liefert, nämlich sieben pro Gramm.

Schon zwei Bier oder vier Wodka-Shots enthalten rund 400 Kilokalorien und können es damit fast mit einer Tafel Schokolade aufnehmen. „Wer trotzdem nicht auf Alkohol verzichten will, sollte sich auf jeden Fall an die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung definierten Obergrenzen von täglich 20 Gramm Alkohol für Männer und 10 Gramm für Frauen halten“, sagt Heydenreich.

Lesen Sie alle bisher erschienenen Folgen der Kolumne auf der Kolumnenseite des Tagesspiegel.

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