650 km nördlich der Ukraine: Russland meldet Angriff auf Militärflugplatz – Maschine beschädigt

Der Militärflugplatz Soltsy-2 im Nordwesten Russlands ist laut Moskau von einer ukrainischen Drohne angegriffen worden. Die Luftabwehr habe versucht, den unbemannten Flugkörper am Samstagvormittag über dem Gelände im Gebiet Nowgorod abzuschießen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Anschließend sei auf dem Flugplatz ein Brand ausgebrochen, wodurch eine Maschine beschädigt worden sei, hieß es weiter. Das Feuer sei schnell gelöscht worden. Verletzt wurde demnach niemand. Die Angaben zum Ausmaß der Schäden sind nicht unabhängig überprüfbar – Berichte in sozialen Medien spekulieren über zwei beschädigte Flugzeuge. Aus Kiew gab es keine offizielle Reaktion.

Einem russischen Luftfahrtforum zufolge ist der Militärflugplatz Soltsy-2 die Heimatbasis des 840. Schweren Bomberfliegerregiments, das Überschallbomber vom Typ Tupolew Tu-22M3 fliegt. Laut ukrainischen Angaben wurden von Flugzeugen dieses Typs, Marschflugkörper auf das Land abgefeuert und Bomben über Städten abgeworfen.

Ob eines dieser Flugzeuge, das auch unter dem Nato-Codenamen „Backfire“ bekannt ist, bei dem mutmaßlich ukrainischen Angriff beschädigt wurde, ist unklar. Die „Kyiv Post“ berichtet von zehn Tu-22M3, die zum Zeitpunkt des Vorfalls auf dem Flugplatz waren. Die Basis liegt etwa 650 Kilometer von der ukrainisch-russischen Grenze entfernt.

Drohnenangriffe auf Russland nehmen zu

Unbestätigten Berichten zufolge sollen bereits Flugzeuge von der Basis abgezogen worden sein. Das wäre nicht ungewöhnlich: Bereits nach einem mutmaßlichen ukrainischen Drohnenangriff auf den Militärflugplatz Engels-2 im Dezember 2022, verlegte Russland die meisten strategischen Flugzeuge auf den abgelegenen Flugplatz Olenya.

Russland führt seit rund anderthalb Jahren einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Immer wieder kommt es mittlerweile auch abseits des Grenzgebiets zu Drohnenattacken auf russischem Staatsgebiet.

Oft sind militärische Objekte oder unbewohnte Gebäude betroffen. Opferzahlen und Schäden stehen dabei in keinem Verhältnis zu den verheerenden Kriegsfolgen in der angegriffenen Ukraine. (mit dpa/Reuters)