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Zwei Leopard-Panzer bei einer Übung.

© picture alliance/dpa/Federico Gambarini

Update

Russland nutzte Bilder für Propaganda: Ukraine holt offenbar bei Angriff beschädigte Leopard-Panzer zurück

Nach einem Angriff in der Südostukraine im Juni mussten ukrainische Soldaten Panzer vom Typ Leopard und Bradley zurücklassen. Ein Video zeigt Bergungsarbeiten.

| Update:

Die ukrainische Armee ist offenbar dabei, einige der rund 25 Panzer, Kampffahrzeuge und technischen Fahrzeuge aus westlicher Produktion zu bergen, die sie Anfang Juni nach einem russischen Angriff nahe dem Dorf Mala Tokmatschka in der Südostukraine zurückgelassen hatte. Das berichtet das „Forbes“-Magazin.

Die Bergungsarbeiten sind auch in einem Video zu sehen, das ein ukrainisches Technikerteam bei Twitter veröffentlicht hat. Darin zu sehen sind Soldaten, die an dem schweren Gerät arbeiten.

Dem „Forbes“-Bericht zufolge sei das Video ein Hinweis drauf, dass die ukrainischen Streitkräfte entlang der Achse von Mala Tokmatschka über Robotyne nach Tokmak weit genug vorgerückt seien. Erst das mache die Bergung überhaupt möglich.

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Der russische Angriff auf die Panzerkolonne der 47. Brigade hatte sich am 8. Juni in der Region Saporischschja ereignet. Dabei hatte die Ukraine unter anderem Leopard-Panzer vom Typ 2A6 zurückgelassen und US-amerikanische Bradley-M2-Schützenpanzer, wie der Twitter-Account Oryx berichtetet hatte. Die Verluste waren laut „Forbes“ allerdings noch höher als damals angenommen.

Der ehemalige italienische Soldat und Militärexperte Thomas C. Theiner hatte hinter dem Angriff im Juni einen „Hinterhalt russischer Kampfhubschrauber und russischer Panzerabwehr“ vermutet. Die Panzerabwehr habe sich in Baumreihen versteckt. Zudem sei die Kolonne von „drohnengestütztem Artilleriefeuer getroffen“ worden.

Dass die ukrainischen Streitkräfte nun zurückgekehrt seien, um die Panzer zu bergen, sei ein Hinweis darauf, dass sie eine Reparatur der Kampffahrzeuge für möglich halten, schreibt das „Forbes“-Magazin.

Angriff zeigt große Bedeutung von Hilfsfahrzeugen

Einer der Leopard-Panzer sei bereits kurz nach dem Angriff bei Mala Tokmatschka von einem ebenfalls aus deutscher Produktion stammenden Bergepanzer geborgen worden, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf einen ukrainischen Panzermechaniker.

Das zeige die große Bedeutung nicht nur der Lieferung von Waffen und Kampffahrzeugen, sondern auch den hohen Wert von Hilfsfahrzeugen wie Bergepanzern, Tankfahrzeugen und Bulldozer-Panzern für die ukrainische Gegenoffensive, analysiert das Blatt. „Das ist beeindruckend“, schreibt auch Militärexperte Ben Hodges weiter in seiner Analyse.

Wie viele Panzer aus westlicher Produktion die Ukraine insgesamt bereits verloren hat, ist unklar. Dem „Forbes“-Bericht zufolge verlor die Ukraine allein am 8. Juni mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge, 17 Truppenwagen vom Typ M-2, vier Leopard 2A6-Panzer, drei Minenräumfahrzeuge des Modells Leopard 2R und ein Pionierpanzer vom Typ Wisent. Der russische Militärblog btvt.info hatte Fotos von zerstörten Panzern via Telegram veröffentlicht.

Der Ex-Militär Valerii Markus glaubt, dass „die Tatsache, dass ein Leopard zu einem so frühen Zeitpunkt auf dem Schlachtfeld zu sehen ist, (...) wahrscheinlich dazu gedacht ist, viel Aufmerksamkeit auf dieses Gebiet zu lenken“, schreibt er in einer Analyse der ukrainischen Gegenoffensive für die US-Denkfabrik „Center for European Policy Analysis“ (CEPA).

Der Leopard könnte als „Köder“ gedient haben, um „die Russen zu verwirren, wo der Hauptangriff letztendlich stattfinden wird“. Ob das der Plan der ukrainischen Befehlshaber gewesen sei, könne er aber nicht wissen. „Ich hätte es so gemacht.“ (Tsp)

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