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Chinas Chefdiplomat Wang Yi, russischer Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch in Moskau.

© picture alliance / Xinhua News Agency/Meng Jing

Drohnen und Munition für Russland: China verhandelt offenbar mit Kreml bereits über Umfang und Preis der Lieferung

Am Jahrestag des Ukrainekriegs stellte China einen Plan zur Lösung des Konflikts vor. Gleichzeitig häufen sich die Meldungen über bevorstehende Drohnen und Waffenlieferungen Pekings an Russland.

Den USA liegen offenbar Informationen vor, wonach die chinesische Regierung erwägt, Russland Drohnen und Munition für den Krieg in der Ukraine zu liefern. Das berichtet der US-Sender „CNN“ unter Verweis auf drei mit der Angelegenheit vertraute Quellen.

Es scheint, dass Peking noch keine endgültige Entscheidung getroffen habe, werden die Quellen zitiert, aber die Verhandlungen zwischen Russland und China über den Preis und den Umfang der Ausrüstung seien im Gange.

Seit dem Einmarsch in die Ukraine habe Russland wiederholt Drohnen und Munition aus China angefordert, heißt es weiter, und die chinesische Führung habe in den letzten Monaten aktiv darüber debattiert, ob sie diesem Wunsch nachkommen soll. 

US-Geheimdienstmitarbeiter hätten jedoch in den letzten Wochen Informationen gesammelt, die darauf hindeuten, dass China nun dazu tendiere, die Ausrüstung zu liefern, schreibt „CNN“ weiter.

Bereits am Mittwoch hatte der „Spiegel“ berichtet, dass China mit Russland über die Lieferung von Kamikazedrohnen verhandle. 

Dem Bericht zufolge soll die chinesische Firma Xi’an Bingo Intelligent Aviation Technology dazu bereit sein, 100 Drohnen des Prototyps ZT-180 zu produzieren, zu testen und sie dem russischen Verteidigungsministerium bis April zu liefern. 

Nach Einschätzung von Militärexperten soll jede ZT-180 einen Sprengkopf von 35 bis 50 Kilogramm tragen können, schreibt das Nachrichtenportal. 

Biden hält Chinas Beteiligung an Friedensverhandlungen für Ukraine irrational 

Wohl auch wegen solcher Meldungen hält US-Präsident Joe Biden die Vorstellung, dass China sich in die Verhandlungen über den Ausgang des Ukraine-Krieges einschaltet, für nicht rational.

Über den von Peking am Donnerstag vorgelegten Friedensplan sagte er dem Nachrichtensender ABC am Freitag (Ortszeit), „Russlands Präsident Wladimir Putin klatscht Beifall dafür, wie kann er dann gut sein“. Wenn Chinas Plan umgesetzt würde, wäre das für niemanden außer für Russland von Vorteil. 

Pistorius: China muss Einfluss auf Russland geltend machen

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius begrüßt hingegen grundsätzlich die Initiative Chinas für ein Ende des Krieges in der Ukraine. China habe Einfluss auf Russland, sagt der SPD-Politiker im Interview der Woche des Deutschlandfunkes. Allerdings müssten den Worten Taten folgen. 

Wenn China angeblich plane, Kamikaze-Drohnen an Russland zu liefern, und zur gleichen Zeit einen Friedensplan vorgelegt habe, stimme ihn das schon nachdenklich. Am Ende entschieden aber ohnehin allein Ukrainer und Russen, wann der Zeitpunkt für Verhandlungen gekommen sei. (Tsp/Reuters)

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