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Israelischer Angriff auf den Gazastreifen am Morgen des 19. November.

© AFP/KENZO TRIBOUILLARD

Geiseln könnten freikommen: Offenbar Feuerpause im Gaza-Krieg in Aussicht

Eine Einigung zwischen Israel und der Hamas auf eine Feuerpause rückt offenbar näher. Dutzende Geiseln könnten freikommen. US-Präsident Biden spricht sich für eine Zwei-Staaten-Lösung aus.

Laut einem Bericht der „Washington Post“ sollen Israel und die Hamas kurz vor einer möglichen Einigung auf eine Feuerpause stehen. In einem unter Vermittlung der USA verhandelten Abkommen erwägen die beiden Kriegsparteien demnach eine fünftägige Feuerpause, in der Dutzende von der islamistischen Terrororganisation im Gazastreifen festgehaltene israelische Geiseln freigelassen werden könnten.

Das berichtete die Zeitung in der Nacht zum Sonntag unter Berufung auf mit den Bestimmungen vertraute Personen. Als Reaktion auf den Beitrag schrieb die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson, auf der Plattform X: „Wir haben noch keine Einigung erzielt, aber wir arbeiten weiter hart daran“.

Der „Washington Post“ zufolge könnte die Freilassung der Geiseln bereits in den nächsten Tagen beginnen, sofern es keine Probleme in letzter Minute gebe. Die Einstellung der Kampfhandlungen soll demnach auch ermöglichen, dass deutlich mehr humanitäre Hilfe, einschließlich Treibstoff, von Ägypten in den Gazastreifen gelangen kann. Der Entwurf des Abkommens sei in wochenlangen Gesprächen in der katarischen Hauptstadt Doha zwischen Israel, den USA und der Hamas ausgearbeitet worden.

Nach dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober mit 1200 Toten wurden rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt - die meisten wurden von der Hamas entführt. Daraufhin begann Israel massive Luftangriffe und Ende Oktober eine Bodenoffensive im Gazastreifen. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 11 500 Menschen getötet. Die Versorgungslage ist nach UN-Angaben katastrophal. Israel steht international wegen seiner Kriegsführung unter Druck.

Biden spricht sich für Zwei-Staaten-Lösung aus

US-Präsident Joe Biden hat sich unterdessen erneut für die sogenannte Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt ausgesprochen und skizziert, wie er sich die Zeit nach Ende des Gazakrieges vorstellt. Dabei hat er in einem am Samstag veröffentlichten Meinungsbeitrag in der „Washington Post“ auch Sanktionen gegen extremistische Siedler im Westjordanland ins Spiel gebracht. Der Demokrat kritisierte abermals „die extremistische Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland“.

Biden zeichnete in dem langen Beitrag auf, wie die Zukunft in der Region seiner Auffassung nach aussehen soll - und wie der Weg dorthin gestaltet werden soll. „Soviel ist klar: Eine Zwei-Staaten-Lösung ist der einzige Weg, um die langfristige Sicherheit sowohl des israelischen als auch des palästinensischen Volkes zu gewährleisten“, schrieb Biden. „Auch wenn es im Moment den Anschein hat, als sei diese Zukunft nie weiter entfernt gewesen, ist sie durch die Krise dringender denn je geworden.“

Abbas fordert sofortiges Ende des Gaza-Kriegs

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat am Samstagabend zu einem sofortigen Ende des Kriegs im Gazastreifen aufgerufen. In einer Fernsehansprache forderte Abbas US-Präsident Biden dazu auf, „zu intervenieren und diese Aggression sofort zu stoppen“. Er fragte: „Worauf warten die USA angesichts des fortwährenden Völkermords an unserem Volk in Gaza?“ Abbas forderte Biden außerdem dazu auf, sich für die Einfuhr von mehr humanitärer Hilfe in den blockierten Küstenstreifen einzusetzen. (dpa)

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