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Auch am heutigen Donnerstag setzte Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen fort.

© AFP/KENZO TRIBOUILLARD

Update

Kein genereller Waffenstillstand: Israel stimmt täglichen „humanitären Pausen“ zu

Israel lehnt einen Waffenstillstand weiterhin ab, solange die 239 Geiseln noch in der Hand der Hamas sind. Doch die Regierung stimmt Pausen zu, in denen humanitäre Hilfe geleistet werden kann.

Mehr als einen Monat nach Beginn des Gaza-Kriegs hat Israel nach US-Angaben täglichen, vierstündigen humanitären Pausen im nördlichen Teil des abgeriegelten Küstenstreifens zugestimmt.

Diese Pausen sollen drei Stunden im Voraus angekündigt werden, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Donnerstag in Washington. Während der Pausen könnte nach seinen Worten humanitäre Hilfe geliefert und ein Zeitfenster geschaffen werden, damit Menschen aus der direkten Gefahrenzone entkommen können.

Einen generellen Waffenstillstand lehnen die US-Regierung und auch Israel dagegen weiter ab. Ohne die Freilassung der 239 von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln werde es keinen Waffenstillstand geben, hieß es dazu aus dem Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Er verwies überdies auf einen schon bestehenden Fluchtkorridor für Zivilisten im Gazastreifen vom Norden in den Süden, auf dem Israel den Menschen zurzeit regelmäßig für einige Stunden eine sichere Passage zusagt. Am Mittwoch hätten 50.000 Menschen die Fluchtroute genutzt, hieß es. 

Das israelische Militär hatte früher am Donnerstag auf der Plattform X darauf hingewiesen, dass es keinen Waffenstillstand gebe, aber „taktische, lokale Pausen für humanitäre Hilfe für Zivilisten in Gaza“. Auch die US-Regierung lehnt einen generellen Waffenstillstand ab und argumentiert, dies würde nur der im Gazastreifen herrschenden Hamas in die Hände spielen und der Gruppe Zeit geben, sich neu aufzustellen für weitere Attacken. 

Israels Armee rückt im Gazastreifen weiter vor

Israelische Bodentruppen nahmen nach Darstellung der Armee nach heftigen Kämpfen im nördlichen Gazastreifen einen Hamas-Stützpunkt ein. Dieser liege im Flüchtlingsviertel Dschabalia. An dem zehn Stunden langen Kampf seien neben Hamas auch der Islamische Dschihad beteiligt gewesen, hieß es.

Viele Ortschaften im Norden des Gazastreifens sind in dem Krieg, der vor mehr als einem Monat begonnen hat, weitgehend zerstört worden. Von der Hamas veröffentlichte Videos zeigen Kämpfe zwischen den Ruinen. Immer wieder sind darin Hamas-Kämpfer zu sehen, die Panzerabwehrraketen auf israelische Panzer abfeuern.

Israel geht davon aus, dass sich die militärische und politische Führung der Hamas in dem unterirdischen Tunnelsystem im Gazastreifen versteckt hält. Auch zumindest ein Teil der 239 Geiseln, die die Hamas und andere extremistische Gruppen bei dem Massaker in Israel verschleppt haben, wird dort vermutet. (dpa)

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