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Ein brennendes Flugzeugwrack in der Nähe des Dorfes Kuzhenkino in der Region Twer (Archivbild)

© AFP/TELEGRAM/@grey_zone

„Niemand mehr in Sicherheit“: Prigoschin-Vertrauter äußert sich zum Absturz des Wagner-Flugzeugs

Das Flugzeug, in dem Wagner-Chef Prigoschin unterwegs war, sei in „einwandfreiem Zustand“ gewesen, sagt ein Vertrauter. Ein Unfall schließt er aus und beschreibt ein Dilemma.

Vor etwa zwei Wochen ist ein Flugzeug der Söldnertruppe Wagner nordwestlich von Moskau abgestürzt. Westliche Geheimdienste halten es für wahrscheinlich, dass Jewgeni Prigoschin an Bord war und bei dem Vorfall gestorben ist.

Seither wird spekuliert, wie es dazu kam: Wurde das Flugzeug von einer russischen Rakete abgeschossen, war eine Bombe an Bord oder war es doch ein Unfall?

Der Prigoschin-Vertraute Maxim Shugaley glaubt nicht an einen Unfall. „Das Flugzeug war in einwandfreiem Zustand, ich selbst bin mehrmals damit geflogen, die Besatzung ist sehr erfahren“, schreibt er in seinem Telegram-Kanal. „Daher glaube ich nicht, dass es zu einem technischen Defekt oder einem zufälligen Unglück gekommen ist.“

Folglich seien entweder interne oder externe Kräfte für den Vorfall verantwortlich. Dass Prigoschin tot ist, daran hat Shugaley keine Zweifel.

Wenn das Wagner-Flugzeug von russischer Seite zum Absturz gebracht wurde, könne man „in unserem Land (...) niemandem, egal auf welcher Ebene, mehr vertrauen“, schreibt Shugaley. Zudem könne sich „niemand mehr, trotz seiner Verdienste, Position oder gesellschaftlichen Status in Sicherheit fühlen“.

FSB soll hinter Anschlag stecken

Keineswegs besser sei es allerdings, wenn externe Kräfte für den Absturz verantwortlich seien. Das würde „die Unfähigkeit und die Handlungsunfähigkeit der russischen Spezialdienste“ zeigen, die selbst hochrangige Personen nicht mehr schützen könnten, „selbst zu Hause nicht“.

Dass externe Kräfte am Absturz beteiligt gewesen waren, ist reine Spekulation. Die „BBC“ berichtete bereits kurz nach dem Vorfall, dass der russische Inlandsgeheimdienst FSB in britischen Verteidigungskreisen als wahrscheinlichster Drahtzieher hinter dem Flugzeugabsturz gesehen werde.

Maxim Shugaley steht seit Februar 2023 – einem Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges – auf der Sanktionsliste der Europäischen Union. In der Begründung heißt es, er arbeite "direkt unter der Aufsicht von Jewgeni Prigoschin".

Dort sei er "verantwortlich für die Unterstützung und Förderung der Aktivitäten der Wagner-Gruppe durch pro-Wagner-Gruppen-Propaganda und Desinformation".

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