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Ein F-16-Kampfflugzeug der USA fliegt über die Eifel bei Spangdahlem.

© dpa/Harald Tittel

Nur 150 Meter Entfernung: US-Flugzeug mit CNN-Reportern an Bord wird von chinesischem Kampfjet bedrängt

Als ein CNN-Kamerateam an Bord einer US-Maschine drehen will, wird es Zeuge der Spannungen zwischen China und den USA. „Ein ganz gewöhnlicher Freitag“, sagt der US-Kommandeur.

Am vergangenen Freitag wurde ein Team des US-amerikanischen Nachrichtensenders „CNN“ Zeuge, wie sich ein chinesisches Flugzeug über dem südchinesischen Meer an einen Aufklärungsjet der US Navy heftete.

Wie es in dem „CNN“-Bericht heißt, sei der US-Jet knapp 50 Kilometer von den Paracel-Inseln entfernt gewesen. Diese Inselgruppe besteht aus etwa 130 kleinen Atollen, auf denen sich einige der größten chinesischen Militärbasen befinden.

Die Staaten China, Vietnam und Taiwan erheben gleichermaßen Anspruch auf die rohstoffreichen Paracel- und Spratley-Inseln.

Chinesisches Flugzeug heftet sich in 150 Metern Entfernung an den US-Jet

Als die US-amerikanische P-8 Poseidon sich etwa 6,5 Kilometer über dem südchinesischen Meer befand, wurde der Jet vom Flughafen der Volksbefreiungsarmee („PLA-Airforce“) angefunkt. Ein Kamerateam der „CNN“ befand sich für Reportagezwecke an Bord des Flugzeugs und berichtet von der Konfrontation.

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Der Pilot wurde von der chinesischen Bodencrew angehalten, mehr Abstand zum Flughafen zu wahren: „Nähern Sie sich nicht weiter oder Sie tragen die volle Verantwortung“, hieß es via Funk.

Nur wenige Minuten später näherte sich ein mit Raketen bewaffneter chinesischer Kampfjet dem US-Flugzeug und flog in nur 150 Metern Entfernung an die Backbordseite der Poseidon heran.

„Das chinesische Kampfflugzeug war so nah, dass die CNN-Crew sehen konnte, wie die Piloten ihre Köpfe drehten, um sie anzusehen“, heißt es in dem Bericht.

Die Journalisten konnten außerdem den roten Stern auf der Heckflosse der chinesischen Maschine und die Raketen ausmachen.

Auch nachdem sich die US-Pilotin Nikki Slaughter via Funk an den Flughafen wendete und ihre Flugroute durchgab, blieb das chinesische Kampfflugzeug in unmittelbarer Reichweite, antwortete jedoch nicht via Funk. Nach einem 15-minütigen Eskortflug drehte die Maschine schließlich ab.

Vorfall zeugt von Spannungen zwischen China und den USA

Das involvierte CNN-Team beschreibt diesen Vorfall als einen „deutlichen Beweis für die Spannungen, die sich derzeit im südchinesischen Meer und zwischen den USA und China aufbauen.

Der zuständige Kommandant der US-Marine-Mission Marc Hines gibt hingegen an, dass derartige Konfrontationen mittlerweile an der Tagesordnung seien. „Ich würde sagen, es ist ein gewöhnlicher Freitagnachmittag im südchinesischen Meer“, so Hines. (Tsp.)

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