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Teilnehmer, darunter der russische Präsident Wladimir Putin, nehmen an einer Militärparade am Tag des Sieges, dem 78. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg, auf dem Roten Platz im Zentrum von Moskau am 9. Mai 2023 teil.

© REUTERS/Sputnik/Gavriil Grigorov

Update

„Sie versuchen, unser Land zu zerstören“: Putin rechtfertigt bei Militärparade zum 9. Mai den Krieg gegen die Ukraine

Die Feierlichkeiten anlässlich des Sieges der Roten Armee über Nazi-Deutschland fielen deutlich kleiner aus als in den Vorjahren. Die obligatorische Flugshow fehlte gänzlich.

| Update:

In seiner Rede im Rahmen der traditionellen Militärparade anlässlich des Sieges der Roten Armee über Nazi-Deutschland hat Präsident Wladimir Putin dem Westen vorgeworfen, Russland zerstören zu wollen.

„Gegen unser Vaterland wird ein echter Krieg geführt“, sagt Putin auf dem Roten Platz. Die westliche Elite säe Hass und Russophobie. „Sie versuchen, unser Land zu zerstören.“

„Alle im Land sind vereint, um unsere Helden zu unterstützen“, sagt Putin. Mit Blick auf den seit Februar 2022 gegen das Nachbarland geführten Krieg sagt er: „Wir sind stolz auf die Teilnehmer der militärischen Spezialoperation in der Ukraine.“ Es gebe nichts stärkeres als die Liebe der Russen zum Vaterland, sagt der Präsident weiter.

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Tausende Soldaten, ausländische Staatsgäste

Offiziellen Angaben zufolge sollten auf dem Roten Platz rund 8000 Soldaten aufmarschieren – darunter offenbar auch Männer, die in den vergangenen Monaten in der Ukraine kämpften. Zudem wurden 125 Einheiten Militärtechnik angekündigt. Der Militäranalyst Oliver Alexander zählte auf Twitter allerdings nur 51 Fahrzeuge.

„Letztes Jahr nahmen 131 Fahrzeuge teil, gegenüber mehr als 200 in den Vorjahren“, schrieb er vor Beginn der Parade. Für die diesjährige Parade gebe es erstmals einen offiziellen Ablaufplan.

Keine Flugshow trotz klaren Himmels

Trotz klaren Himmels ging die Militärparade allerdings ohne Flugshow zu Ende. An Militärtechnik präsentierte das russische Militär am Dienstag vor allem gepanzerte Radfahrzeuge. Kampfpanzer fehlten, mit Ausnahme des historischen T-34. Offiziell gab es bis zum Vormittag keine Erklärung für das Fehlen von Kampfpanzern und Flugzeugen.

Kampfpanzer sind traditionell Teil der Parade. In den vergangenen Jahren wurde in Moskau vor allem das neueste Panzer-Modell Armata (T-14) präsentiert. Im April hatten russische Medien darüber berichtet, dass der Armata erstmals in Russlands Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werde.

Die Flugshow wurde in den vergangenen Jahren mehrfach wegen schlechten Wetters abgesagt. In diesem Jahr hatten einige Beobachter angesichts von Sicherheitsrisiken schon gar nicht mehr mit ihr gerechnet.

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Anders als ursprünglich angekündigt waren außerdem doch einige ausländische Staats- und Regierungschefs auf der Ehrentribüne zu Gast – nämlich aus den Ex-Sowjetrepubliken Belarus, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan, Usbekistan und Armenien.

Soldaten sind vor dem Beginn einer Militärparade zum Tag des Sieges zu sehen, mit der der 78. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg begangen wird. 

© imago/ITAR-TASS/IMAGO/Mikhail Metzel

Insbesondere nach einem Drohnen-Vorfall am Kreml war in den vergangenen Tagen immer wieder spekuliert worden, ob die Parade tatsächlich stattfindet oder eventuell doch aus Sicherheitsgründen abgesagt wird. In der Nacht zum vergangenen Mittwoch waren nämlich zwei Drohnen bis zum Kreml-Gelände vorgedrungen.

Über der Kuppel des Senatspalasts konnten sie von der Luftabwehr zum Absturz gebracht werden. Moskau macht Kiew für den angeblichen Anschlagsversuch auf Putin verantwortlich. Die Ukraine weist das zurück und spricht von einer russischen Inszenierung.

Der 9. Mai ist einer der wichtigsten Feiertage in Russland, an dem die Menschen der enormen Opfer gedenken, die die Sowjetunion während des sogenannten Großen Vaterländischen Krieges von 1941 bis 1945 gebracht hat.

Rund 27 Millionen ihrer Bürgerinnen und Bürger kamen dabei ums Leben. Dieses Jahr ist der Feiertag ist noch emotionaler aufgeladen, da Russland um Tausende Soldaten trauert, die in dem fast 15-monatigen Krieg in der Ukraine getötet wurden. (Tsp, dpa, Reuters)

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