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Die deutschen Patriots sollen auf polnischem Gebiet stationiert werden (Symbolbild).

© dpa/Axel Heimken

Raketeneinschlag im Nato-Land: Deutsche Patriot-Luftabwehrsysteme werden nun doch in Polen stationiert

Berlin hatte Warschau die Verteidigungssysteme nach einem Raketeneinschlag in Ostpolen angeboten. Dort regte man eine Weitergabe an die Ukraine an.

Polen will die von Deutschland angebotenen Patriot-Luftabwehrsysteme nun doch annehmen.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und ihr polnischer Kollege hätten „sich im Grundsatz geeinigt“, teilte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Dienstagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit.

„Einzelheiten wie denkbare Orte der Stationierung und die erforderliche Infrastruktur werden jetzt auf Fachebene besprochen“, hieß es weiter. Geplant sei, dazu ein Erkundungsteam umgehend nach Polen zu schicken.

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Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak erklärte auf Twitter, es werde daran gearbeitet, die Patriots auf polnischem Gebiet zu stationieren und dem polnischen Kommandosystem zu unterstellen. „Nach einem Gespräch mit der deutschen Verteidigungsministerin habe ich die Entscheidung mit Enttäuschung akzeptiert, die Unterstützung für die Ukraine abzulehnen“, fügte er hinzu. Der Einsatz der Patriots in der Westukraine hätte die polnische und ukrainische Sicherheit erhöht, erklärte er.

Bundesregierung von polnischem Vorstoß überrumpelt

Nach einem Raketeneinschlag im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine Mitte November hatte Deutschland angeboten, den Nato-Partner Polen mit dem Raketenabwehrsystem des Typs Patriot zu unterstützen.

Warschau regte allerdings an, die Patriot-Batterie an die Ukraine weiterzugeben. Mit diesem Vorstoß überrumpelte Polen die Bundesregierung.

Bundesverteidigungsministerin Lambrecht forderte daraufhin eine Diskussion auf Nato-Ebene. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte jedoch, es sei die „nationale Entscheidung“ Deutschlands, das System an die Ukraine zu liefern oder nicht. (AFP)

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