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Immer wieder kommt es zu Provokationen: Ein chinesisches Kriegsschiff nahe der von Taiwan kontrollierten Insel Matsu (Archivbild, April 2023).

© REUTERS/THOMAS PETER

Straße von Taiwan: China provoziert mit Kampfjets und Kriegsschiffen

Chinas Säbelrasseln nimmt kein Ende: Am Freitag schickte Peking Kampfjets, Bomber und Kriegsschiffe in Richtung Mittellinie der Straße von Taiwan.

Immer wieder droht Chinas kommunistisches Regime der Insel-Demokratie Taiwan mit militärischen Angriffen - und versucht, mit Militärmanövern einzuschüchtern.

Am Freitag haben elf chinesische Militärflugzeuge nach Angaben der Regierung in Taipeh die Mittellinie der Straße von Taiwan überquert, die als inoffizielle Grenze zwischen beiden Ländern gilt. Insgesamt seien 24 Flugzeuge in der Nähe Taiwans gesichtet worden, darunter Kampfjets und Bomber, teilte das taiwanische Verteidigungsministerium mit.

Fünf Kriegsschiffe der Volksrepublik seien ebenfalls unterwegs gewesen. Taiwan habe als Reaktion darauf Flugzeuge und Schiffe seines Militärs in die Region entsandt.

Die Spannungen rund um die Insel und in der viel befahrenen Straße von Taiwan haben sich deutlich erhöht. China hat in den vergangenen drei Jahren seinen militärischen Druck auf das demokratisch regierte und industriell weit entwickelte Taiwan verstärkt. Der Einsatz des chinesischen Militärs an diesem Freitag war nach Angaben aus taiwanischen Sicherheitskreisen vermutlich eine Reaktion auf den Besuch einer Delegation des US-Kongresses in Taiwans Hauptstadt Taipeh, die der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des US-Repräsentantenhauses, Mike Rogers, leitete.

Die USA erkennen aus Rücksicht auf China zwar Taiwan nicht offiziell als unabhängig an, sie sind aber der engste politische Verbündete der Regierung in Taipeh. Sie haben sich seit 1979 der Verteidigungsfähigkeit des Inselstaates verpflichtet, für den Fall, dass die Volksrepublik die Insel angreifen sollte.

Am Donnerstag genehmigte das US-Außenministerium einen Verkauf von Munition und Logistikunterstützung an Taiwan. Die beiden Vereinbarungen haben ein Volumen von insgesamt bis zu 440 Millionen Dollar. Taiwan sieht sich als unabhängige Republik China an und ist seit 1949 selbstverwaltet.

Damals besiegten die Kommunisten von Mao Zedong im chinesischen Bürgerkrieg die nationalistischen Kuomintang unter Chiang Kai-shek, die sich daraufhin auf die Insel Taiwan zurückzogen und dort jahrzehntelang autoritär herrschten.

Seit den 80er Jahren hat sich Taiwan zu einer freien Demokratie entwickelt. Die überwältigende Mehrheit der 23,5 Millionen Taiwanerinnen und Taiwaner lehnt Umfragen zufolge den „Anschluss“ an die kommunistische Diktatur Chinas ab. (Tsp, Reuters)

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