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Bienen sind weltweit vom Aussterben bedroht.

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Tierschutz aus Leidenschaft: Wie eine irische Familie den ersten Bienenschutz-Park gründete

Weltweit sind Bienen vom Aussterben bedroht. Eine irische Familie will sich damit nicht abfinden und verwandelt ihren Bauernhof kurzerhand in ein Bienenschutzgebiet.

Der Ire Paul Handricks ist der Gründer des nach seinen Angaben ersten Bienenschutz-Parks der Welt – und er fordert die Menschen auf, mehr für das Überleben der gefährdeten Insekten zu tun. Öffentlichkeitswirksame Aktionen wie der jährliche Welt-Bienen-Tag im Mai seien zwar hilfreich, um auf die Bedeutung der Tiere aufmerksam zu machen, stellt er kürzlich auf Twitter fest, wo er als „The Bee Guy“ aktiv ist. Aber angesichts der Tatsache, dass viele Bienen und Schmetterlinge weltweit vom Aussterben bedroht sind, „muss jeder Tag ein Weltbienentag sein“.

Handricks und seine Familie haben vor gut sechs Jahren beschlossen, ihr Leben dem Schutz der Tiere zu widmen – und ihren Besitz. Damals träumten sie eigentlich davon, einen Bio-Bauernhof zu gründen, wie sie der irischen Zeitung „Independent“ erzählten. Eines Tages hatten Rehe einen Großteil des Ertrages ihrer liebevoll gepflegten Gemüsebeete aufgefressen. „Da mussten wir umdenken: Wollen wir mit der Natur zusammenarbeiten oder gegen sie ankämpfen?“, erzählte Paul Handricks der Zeitung.

Vor zwei Jahren haben sie dann ihr 55 Hektar großes Grundstück in der Grafschaft Süd-Wicklow komplett den Tieren überlassen, vor allem den Bienen. Unter dem Namen Bee Sanctuary of Ireland“ betreiben sie nun das nach ihrer Einschätzung erste irische Bienenschutzgebiet, das auch weltweit ohne Vorbild sei. „Der Unterschied zwischen uns und anderen ist, dass wir keine Bienenstöcke haben und keinen Honig sammeln“, sagt Paul Handricks. „Hier geht es nur darum, dass die Natur die Bienen mit allem versorgt, was sie brauchen, um die Bestäuber zu sein, die wir alle brauchen.“

Ihr privates Naturschutzgebiet beleben Handricks, seine Frau und ihre vier Kinder seitdem das Land mit einer Fülle von Wildblumen, ohne Pestizide, ohne Düngemittel und mit minimalen menschlichen Eingriffen. Ihren Lebensunterhalt bestreitet die Familie unter anderem durch Spenden: Bienenfans können das Projekt mit einem Jahresbeitrag fördern, eine Patenschaft für einen Acker übernehmen oder einzelne Spenden leisten – und dürfen dann im Gegenzug das ansonsten für Menschen gesperrte Schutzgebiet besuchen.

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