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Ein Standbild einer Drohne, das von der Legion „Freiheit für Russland“ veröffentlicht wurde, zeigt die angebliche Zerstörung russischer militärischer Ziele in der Region Belgorod.

© REUTERS/FREEDOM OF RUSSIA LEGION/Uncredited

Update

Nach nächtlichen Angriffen: Moskau meldet versuchte „Invasion“ in russischer Grenzregion Belgorod

Offenbar sind wieder auf ukrainischer Seite kämpfende Einheiten nach Belgorod vorgedrungen. Berichte machen widersprüchliche Angaben über den Erfolg der Angriffe.

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Das russische Militär hat nach eigenen Angaben eine versuchte „Invasion“ ukrainischer Kräfte in der russischen Grenzregion Belgorod unterbunden. Unbestätigten Berichten in sozialen Medien zufolge gibt es derweil allerdings Kämpfe auf russischem Gebiet.

Wie das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag im Online-Dienst Telegram mitteilte, setzte die Armee Jets und Artillerie ein, um Panzer und mehrere Dutzend ukrainische Soldaten aus der südwestrussischen Region zurückzudrängen.

Der ukrainische Vorstoß sei nach nächtlichen Angriffen erfolgt, teilte das Verteidigungsministerium weiter mit. Dabei seien elf Menschen verletzt worden, vor allem in der Grenzstadt Schebekino, die nur wenige Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt liegt und rund 40.000 Einwohner zählt.

Gegen 3 Uhr hätten dann „bis zu zwei motorisierte Infanterie-Kompanien verstärkt durch Panzer versucht, in russisches Territorium einzudringen“, teilte das Moskauer Ministerium weiter mit. Laut Berichten auf Twitter soll es sich bei den Angreifern um auf ukrainischer Seite kämpfenden Russen handeln.

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Angebliche Kämpfe mit russischen Einheiten

„Die Kämpfer der russischen Freiwilligenlegion ‚Freiheit für Russland‘ und des russischen Freiwilligenkorps RDK behaupten, dass sie derzeit am Rande der Stadt Schebekino in der Region Belgorod kämpfen“, berichtet etwa der Twitteraccount „OSINTdefender“. OSINT steht für Open Source Intelligence (OSINT), das sind Informationen, die aus frei verfügbaren Quellen gesammelt werden

Demnach würden sich die Gefechte in den Siedlungen Novaya Tavolzhanka und Titovka ereignen, die beide etwa fünf Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegen, heißt es da weiter. Visuelle Beweise für die Behauptungen stünden allerdings noch aus.

Die Berichte lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Allerdings waren sie bereits im Mai auf russisches Territorium vorgedrungen und hatten weitere Angriffe auf Russland angekündigt.

Belgorod meldet nächtliche Angriffe

In der Nacht auf Donnerstag sei sowohl das Zentrum als auch Randbezirke der Kleinstadt Schebekino mit „Grad“-Mehrfachraketenwerfern aus sowjetischer Produktion beschossen worden, teilte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, mit. Er berichtete von „ununterbrochenen Angriffen“.

In der Grenzstadt seien mehrere Personen zumeist leicht verletzt worden. Ein Mann sei bewusstlos mit zahlreichen Splitterwunden aufgefunden worden. Zudem habe es einen Stromausfall gegeben und Beschädigungen an mehreren Häusern gegeben. Ein Wohnhaus sei komplett ausgebrannt, das Dach eines Verwaltungsgebäudes beschädigt. Videos in Online-Netzwerken zeigten mehrere Häuser mit brennenden Dächern.

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Menschen drängen in Notunterkünfte

Meldungen über eine geplante Evakuierung der Kleinstadt an der Grenze wies Gladkow zurück. Viele Bewohner Schebekinos drängten jedoch in die inzwischen eingerichteten Notunterkünfte, schrieb er auf Telegram. „Das größte vorläufige Aufnahmezentrum der Stadt füllt sich nach und nach.“ Am Mittwoch hatten die russischen Behörden mit der Evakuierung von hunderten Kindern aus Dörfern in der Grenzregion begonnen.

Nach Angaben des Gouverneurs war auch das ebenfalls in der Region Belgorod gelegene Dorf Nowopetrowka Ziel der Angriffe. Zwei Lehrer einer örtlichen Schule seien dabei verletzt worden. Von ukrainischer Seite gab es für die Angriffe zunächst keine Bestätigung. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich von unabhängiger Seite in vielen Fällen kaum überprüfen.

Russland hat vor mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet und beschießt täglich das Gebiet des Nachbarlandes. Tote, Verletzte und Sachschäden gehören in der Ukraine zum Alltag. Aber auch die russischen Grenzregionen klagen inzwischen über zunehmenden Beschuss von ukrainischer Seite aus. (mit AFP/dpa)

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