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Das FBI untersucht die Überreste eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons, den das US-Militär abgeschossen hat.

© Foto: Uncredited/dpa

Vierter Abschuss über Nordamerika: USA verschärfen Überwachung des Luftraums

Geheimdienstbericht listet Invasion von 366 unbekannten Flugobjekten auf. 163 davon wurden im Nachhinein als Ballon identifiziert.

Die US-Luftwaffe hat in den vergangenen drei Tagen je ein fremdes Flugobjekt im Luftraum über Nordamerika abgeschossen: am Sonntag über Michigan, am Samstag über Kanada und am Freitag über Alaska.

In der Woche zuvor hatte sie einen chinesischen Spionageballon mit einer Luftrakete über der Ostküste zerstört. Er hatte die USA von Alaska im Nordwesten nach South Carolina im Südosten überquert.

Auf Grund des Zwischenfalls war die Sensibilität des Luftüberwachungssystems für Nordamerika (NORAD) schärfer eingestellt worden. Erst dadurch wurden die abgeschossenen Flugobjekte erkannt. Seither sei die Zahl der Zwischenfälle „scharf nach oben geschnellt“, schreibt die „New York Times“.  

Wer dahinter steckt, ist unbekannt

Über Monate oder gar Jahre ist offenbar eine viel größere Zahl unerkannter Flugobjekte in den Luftraum über den USA und Kanada eingedrungen als öffentlich bekannt, schreibt das Blatt und spricht von einer „Invasion“. Ein Geheimdienstbericht aus dem Januar listet 366 Zwischenfälle auf. 163 davon wurden im Nachhinein als Ballons identifiziert.

Der vierte Abschuss am Sonntag galt einem Flugobjekt in Form eines Oktogons. Die Radarsysteme hatten es wegen seiner geringen Größe mehrfach nur kurzzeitig erfasst und wieder verloren.

Da es auf einer Höhe von etwa 20.000 Fuß (6096 Meter) flog und damit als Gefahr für den zivilen Flugverkehr galt, befahl die Regierung, es über dem Lake Huron südlich der Grenze zu Kanada abzuschießen. Der chinesische Spionageballon war in der dreifachen Höhe, rund 18.288 Meter, unterwegs gewesen. Dort fliegen keine Passagierjets.

„Wir überwachen unseren Luftraum schärfer. Das mag zum Teil erklären, dass wir in der vergangenen Woche mehr Objekte erkannt haben“, bestätigte Melissa Dalton, Staatssekretärin Ministerium für Heimatschutz. Welchen Zweck diese Flüge haben und wer sie veranlasst hat, ist nicht bekannt.

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