zum Hauptinhalt
Es weihnachtet mit Max Ballauf (Klaus J. Behrendt, r.) und Freddy Schenk (Dietmar Bär, 2.v.l.).

© WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin/WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Valentin Menke

Kölner Weihnachts-„Tatort“: Warum das mit der Geschenkpaket-Lieferung doch keine so gute Idee ist

Am Ende doch wieder alles gut am Rhein? Der Kölner „Tatort“ müht sich, harten sozialen Realismus und vorweihnachtliche Stimmung zu verbinden.

Der Konsumrausch in der Vorweihnachtszeit bringt die Lieferdienste bekanntlich gehörig auf Trab. Der Apostel Paulus hat das vor knapp 2000 Jahren natürlich ganz anders gemeint, als er die Galater ermahnte: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“

In der kapitalistischen Gegenwart wird eher das Gesetz der Ökonomie erfüllt. „Kann man doch im Internet bestellen“, motzt Kommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt), nachdem Kollege Freddy Schenk (Dietmar Bär) zu spät am Tatort eingetroffen ist. Schenk hatte bei der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für seine Frau die Zeit aus dem Blick verloren.

Es menschelt wieder im Kölner „Tatort“-Kommissariat, Wichteln und gemeinsamer Weihnachtsmarkt-Ausflug zum besinnlichen Abschluss inklusive. Gleichzeitig hat die Episode „Des anderen Last“ (ARD, 3. 12., 20.15 Uhr) einen sozialkritischen und bedrückend tragischen Hintergrund.

Der Krimi beginnt mit einem Überfall auf einen Lieferdienst-Transporter: Fahrer Milan Strasser (Dennis Svensson) wird erstochen. Seine Chefin Sybille Jäger (Susanne Bredehöft) vermutet: „Jemand wollte an die Pakete.“ Schließlich sei auch ein anderer Fahrer bereits ausgeraubt worden.

Für Schwung und Spannung sorgt der Einsatz von Kriminaltechnikerin Natalie Förster (Tinka Fürst) als verdeckte Ermittlerin bei der Firma. Jenny Wegner (Paula Kober) soll die Neue anlernen. Jennys Begeisterung hält sich in Grenzen, aber der Stress der gemeinsamen Touren schweißt zusammen.

Regisseurin Nina Wolfrum („Gestern waren wir noch Kinder“) inszeniert mit viel Feingefühl, wie sich die beiden jungen Frauen anzufreunden beginnen. Tinka Fürst und Paula Kober sind das schauspielerische Herzstück des Films, der sozialen Realismus und vorweihnachtliche Stimmung zu verbinden weiß.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false