Krieg, Flucht und Protest: Tag zwei der russischen Invasion in Bildern
Russische Truppen dringen nach Kiew vor. Immer mehr Menschen fliehen aus ihrer Heimat. In Europa und in Russland ziehen Demonstranten auf die Straßen.
Am Donnerstagmorgen marschierten die ersten russischen Truppen in die Ukraine ein. 42 Stunden später haben Putins Streitkräfte Angriffe in allen Ecken des Landes gestartet. Ihr Ziel: Die ukrainische Hauptstadt Kiew einzukesseln. Präsident Selenskyj versucht, seinen Bürgern Mut zumachen. „Wir sind in Kiew. Wir verteidigen die Ukraine“, sagt er in einer Videobotschaft auf Facebook. Die Verwüstung vor Ort und die steigenden Todeszahlen hinterlassen aber einen anderen Eindruck. Der zweite Kriegstag in Bildern.
In den frühen Morgenstunden blickt die Welt zur ukrainischen Hauptstadt. Zwei Explosionen sollen morgens zwischen 3 Uhr und 4 Uhr im Stadtzentrum Kiews zu hören sein. Kurze Zeit später teilt der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, mit ukrainische Streitkräfte haben ein feindliches Flugzeug über Kiew abgeschossen. Das Flugzeug sei in ein Wohnhaus gestürzt und habe dieses in Brand gesetzt.
Um 4 Uhr Ortszeit nimmt Russland die Raketenangriffe auf die Ukraine wieder auf. Russische Truppen nehmen Kiew unter Beschuss. Es fahren keine Busse oder Straßenbahnen in der ukrainischen Hauptstadt. Die Sirenen heulen.
Im Westen rufen Demonstranten zum Protest auf. In New York ziehen Menschen auf die Straße, um Solidarität mit der Ukraine auszudrücken. In Berlin, Hamburg, München und weiteren deutschen Städten nehmen Hunderte bis Tausende Menschen an Protestzügen teil. Auch in russischen Metropolen wie St. Petersburg und Moskau verlangen Demonstranten eine Ende des Krieges. Hunderte Anti-Kriegs-Aktivisten werden von der Polizei festgenommen.
Der Krieg wirkt sich auch auf die Nachbarländer der Ukraine aus. Am Freitag setzt die ukrainische Bahn einen Sonderzug für Evakuierungen ein. Nachmittags soll der Zug in der südöstlichen Stadt Saporischschja, unweit der umkämpften Stadt Mariupol, starten. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR haben bereits mehr als 50.000 Menschen die Ukraine verlassen. Die meisten zieht es nach Polen, Ungarn und Moldawien.
Nachmittags und zum Abend hin mehren sich scheinbar die Angriffe. In Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, seien laut Zeugen Explosionen zu hören. Die Menschen sollen in U-Bahn-Stationen Schutz nehmen. Videos zeigen Gebäude, die in Flammen stehen. Im Süden des Landes überschreiten russische Truppen unterdessen den Fluss Dnipro - und ermöglichen sich Zugang zur strategisch wichtigen Stadt Cherson.
Nachts blickt die Welt wieder nach Kiew. Dort blockieren eingestürzte Gebäude und Trümmerteile die Straßen, Alarm-Sirenen ertönen über der Stadt.
Laut Bürgermeister Vitali Klitschko ist es in der Nähe eines Kraftwerks im Norden der Stadt zu fünf Detonationen gekommen. Wie die Stadtverwaltung auf Twitter mitteilt, gebe es keine Probleme, das Kraftwerk liefere weiterhin Strom und Wasser für die Stadt. Es fahren keine Busse oder Straßenbahnen.
Doch die Lage in der ukrainischen Hauptstadt bleibt angespannt. Das Verteidigungsministerium rät den Kiewern, sogenannte Molotow-Cocktails zum Kampf vorzubereiten. Die Stadtverwaltung warnt vor erneuten Luftangriffen, sie fordert die Bevölkerung auf, Schutz zu suchen. Wie Tagesspiegel-Autor Dennis Pohl schreibt: Die Schlacht um Kiew hat begonnen.
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