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Eine Stunde vor Vorstellungsbeginn ist die Dame im hölzernen Kassenhäuschen des Berliner Ensembles sehr liebenswürdig. Das Casino sei dort, wo es immer war, sagt sie dem ersten Gast, es sehe jetzt nur anders aus als früher.

Von Torsten Hampel

In den Sophiensälen gilt das alte 70er Jahre Theatermotto, das heute nur noch Gesamtschullehrer in Giessen oder Wuppertal für fortschrittlich halten: das Gediegene, das Professionelle, das Schöne ist bereits der erste Schritt zur Manipulation und Verdrängung der Welt, wie sie wirklich ist und die ist gemein, abgründig und gehört ordentlich über diesen Tatbestand aufgeklärt. Hier gilt: Inhalt statt Form!

Der Schweizer Architekt Peter Zumthor hält trotz der Konflikte um das Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" an seinem Projekt fest. "Ich kämpfe für diesen Entwurf und mache keine Kompromisse", sagte Zumthor gestern vor Journalisten in Berlin.

Der Deutsche Kulturrat warnt vor der Gefährdung der Künstlersozialversicherung: "Wenn die Absenkung des Bundeszuschusses, der im Zuge der Haushaltssanierung im letzten November beschlossen wurde, nicht wieder rückgängig gemacht wird, droht das austarierte Versicherungssystem in eine gefährliche Schieflage zu rutschen", sagte Olaf Zimmermann, der Geschäftsführer des Kulturrats, am Mittwoch in Berlin.Die 1983 gegründete Künstlersozialkasse (KSK) leistet die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung von Künstlern und Publizisten.

Berlins neuer Senator für Wissenschaft und Kultur ist ein machtloser Mann, und doch kommt es auf ihn jetzt an wie auf kaum einen anderen in der Hauptstadtregierung. Das ist ein grotesker und womöglich produktiver Widerspruch.

Von Peter von Becker

Russland zeigt erstmals Bereitschaft zur Rückgabe von nach dem Zweiten Weltkrieg verschleppten Kunstschätzen an das wiedervereinte Deutschland. Das Kulturministerium wolle die Rückgabe von 101 Zeichnungen aus der Bremer Kunsthalle prüfen, die seit 1993 in der deutschen Botschaft in Moskau lagern, erklärte der Chef der Restitutionsabteilung,Juri Titow, gegenüber Journalisten.

Es gibt Filme, die verschwinden - zu Recht oder Unrecht - aus dem Kino, bevor sie dort richtig angekommen sind. Es gibt "Sleeper", die kommen spät, aber beharrlich.

Von Silvia Hallensleben

Bereits die erste Einstellung ist missglückt. Sie zeigt ein Indianerdorf bei Nacht und ist so grässlich ausgeleuchtet, dass man eine handkolorierte Postkarte zu sehen glaubt.

Von Frank Noack