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Kultursenator Joe Chialo xxx

© IMAGO/Chris Emil Janssen

Berliner Kulturhaushalt: 23 Millionen mehr

Die Tarifsteigerungen werden aufgefangen, die Mindesthonorare werden erhöht: Das ist im Entwurf für den Berliner Doppelhaushalt 2024/25 für die Kultur vorgesehen.

947 Millionen Euro soll es 2024 für die Berliner Kultur geben oder genauer, für Joe Chialos Behörde für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. 2025 wird es dann gut eine Milliarde Euro sein. So steht es im Berliner Haushaltsentwurf 2024/2025. Der geringe Aufwuchs gegenüber dem laufenden Jahr (924 Millionen Euro) fängt vor allem die Tarifsteigerungen auf, mit 13 Millionen Euro für 2024 (und 25 Millionen im Jahr darauf).

Auch weitere Details wurden bekanntgegeben. So soll nicht nur die kostspielige Sanierung der Komischen Oper finanziell gesichert sein, die zuletzt auf eine Gesamtsumme von 478 Millionen Euro beziffert wurde. Auch sind Gelder für die Erhöhung der Mindestgagen (pro Jahr 1,5 Millionen Euro) und von Honoraruntergrenzen (900.000 Euro bzw. 2 Mil. Euro) veranschlagt. Kultursenator Chialo sagte dem RBB, mit diesem Wunsch seien etwa die Opernhäuser ausdrücklich an ihn herangetreten.

1,5 Millionen Euro sollen für die Honorare freiberuflicher Guides in Museen, Ausstellungshäusern und Gedenkstätten bereitstehen. Die Kinder- und Jugendtheater bekommen ein jährliches Plus von 200.000 Euro. Mehr Geld erhalten unter anderem auch das Modellprojekt am Flughafen Tegel, die frühere Schauspielschule Ernst Busch in der Schnellerstraße oder die Konzeptförderungen.

Außerdem profitiert die Berliner Kulturlandschaft vom Fonds Digitaler Wandel mit einem jährlichen Volumen von 15 Millionen Euro, und vom Härtefallfonds Post-Corona (5 Millionen Euro, 2025 dann doppelt so viel).

Trotz der vergleichsweise bescheidenen Steigerung von 2,5 Prozent (die übrigen Ressorts wachsen zwischen 5 und 37 Prozent auf) betont der Senat, dass er in den gegenwärtigen multiplen Krisen „die Resilienz der Berliner Kultur“ fördere und auch Projekte wie den Berliner Demokratietag verstetigen möchte. Die „Raumoffensive“ soll ebenfalls fortgesetzt werden. Rund 2000 Kulturräume zählt die Stadt derzeit, weitere 500 sollen hinzukommen. Das Ziel: eine Verdoppelung der Kulturräume in Landesbesitz bis 2030.

„Die Krise, die wir jetzt mit viel, viel Geld bekämpfen, wird noch eine Weile dauern“, sagte Joe Chialo am Mittwoch dem Radiosender Flux FM. Deshalb sei es wichtig, so der CDU-Politiker, die Kultureinrichtungen widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen, „um die Exzellenz auch in Zukunft weiter zu sichern“. Im RBB sprach Chialo von der Kultur als einer„Schwerindustrie“ der Stadt. Auch glaubt er, dass die freie Szene, die in einem Offenen Brief davor warnte, dass die Kultur „auf der Kippe“ stehe, in großen Teilen resilienter gestaltet werden könne. (chp)

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