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Kein israelischer Luftangriff auf Gaza, sondern ein Freuden-Feuerwerk in Algerien.

© Euronews.de/Screenshot: Tsp

Fake News und gefälschte Videos: Der Krieg als Informationskrieg

Hamas und Israel: Auf sozialen Medien wie X und TikTok wird Stimmung gemacht für die eigene Seite und gegen den Feind.

Jeder Krieg ist auch ein Informationskrieg. Jede Partei versucht auf allen medialen Wegen, die eigene Position verstärken und, vor allem, die Meinungsbildung im eigenen Interesse zu lenken. Der aktuelle Krieg zwischen der Hamas und Israel ist genau so ein Informationskrieg. Deswegen wird kein Mittel gescheut, neben tatsächlichen Informationen kommen Fake News und gefälschte Videos zum Einsatz. Die Sozialen Medien sind dabei die Hauptschauplätze in diesem Ersatzkrieg.

Feuerwerk, nicht Angriff

Im Vordergrund steht dabei der Ehrgeiz, das grausame Vorgehen des Feindes anzuprangern. Der Nachrichtensender Euronews hat mehrere Beispiele dafür gesammelt. So wurde ein Video verbreitet, das einen Luftangriff der israelischen Armee auf Gaza-Stadt zeigen soll. Tatsächlich, so die Euronews-Recherche, sei das Video in Algerien gedreht worden, kurz nachdem der Fußballverein Belouizdad die Meisterschaft gewonnen hatte. Auch würden keine Explosionen gezeigt, sondern ein Feuerwerk.

Ein weiterer Fake legt nahe, dass die US-Regierung am Wochenende angeblich ein Paket von mehr als acht Milliarden Dollar für Israel genehmigt haben soll. Das auf X veröffentlichte Dokument wurde jedoch verändert. Das ursprüngliche Memorandum wurde im Juli 2023 veröffentlicht und enthielt 400 Millionen Dollar an Hilfe für die Ukraine.

X, früher Twitter, ist neben TikTok der bevorzugte Schauplatz für Fake News und Fälschung. Und die Reinigungskräfte kommen gar nicht mehr hinterher mit der Prüfung. Wie auch, wenn X-Chef Elon Musk die Moderationsteams verkleinert hat.

Ob Fake News oder nicht, ist zuallererst eine Frage der Quelle. Auf tagesschau.de oder tagesspiegel.de wird sorgfältig kuratiert, was veröffentlicht wird. Aber natürlich gibt es im Internet-Universum zahllose Plattformen und Ego-Shooter, die nicht die Wirklichkeit, sondern ihre eigene Wahrheit vermitteln wollen.

Die Bundeszentrale für politische Bildung bildet unter dem Link https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/stopfakenews/ Tipps an, wie man Fake News erkennt und wie sich diese bekämpfen lassen. Nicht ganz einfach, aber wer für sich verhindern möchte, dass die Wahrheit der erste Verlierer in diesem Krieg ist, der sollte die Mühe nicht scheuen.

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