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Andrea Breth bei einer Probe im Berliner Ensemble im Jahr 2020.

© imago images/Future Image/Thomas Bartilla via www.imago-images.de

Tagesspiegel Plus

Theatermacherin Andrea Breth im Interview: „Plötzlich schreien alle nach mehr Waffen“

Andrea Breth prägt mit ihren Inszenierungen seit Jahrzehnten die Bühnenlandschaft. Im Interview spricht sie über den Krieg, Aufrüstung und das „Manifest für Frieden“.

Frau Breth, Ihr Abend „Ich hab die Nacht geträumet“ am Berliner Ensemble ist nach einem deutschen Volkslied aus dem 18.Jahrhundert betitelt. Haben Sie ein Faible für die Romantik?
Nein, darum wird es auch nicht gehen. Mich interessiert die Dramaturgie des Traums. Dieses Sprunghafte, Unbegründete, nicht Logische, Zerfetzte. Ich glaube, dass wir im Moment alle unsere Mitte verloren haben. Alles ist zerfetzt. Wir blicken in eine Jetztzeit, die wir nicht mehr gebündelt beschreiben können. Die momentane Weltlage ist so absurd, dass man im größten Schrecken einen Lachkrampf bekommt. Für dieses Gefühl, mit dem ich abends ins Bett gehe und morgens aufwache, habe ich kein Stück gefunden. Also schaffe ich eine Art Collage aus Musik und Schauspiel. Keine stringente Erzählung, auch keine realistische. Wir bewegen uns auf poetischem Boden.

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