Zwischen zwölf und 17 Prozent: Stark abweichende Umfrageergebnisse für die Grünen

Nach turbulenten Tagen in der Ampelkoalition aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt tagen die Grünen von Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie Außenministerin Annalena Baerbock seit Donnerstag auf ihrem Bundesparteitag.

Dort geht es zum Abschluss heute um die Abstimmung für das Programm für die Europawahl 2024, bei der die Partei auf traditionelle Kernthemen wie Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit setzen will.

Wie die Wählerinnen und Wähler in Deutschland aktuell auf die Grünen blicken, ist nicht wirklich klar, denn es gibt für die Partei zum Teil deutlich abweichende Umfrageergebnisse: Die Werte schwanken zwischen zwölf und 17 Prozent.

Im „Sonntagstrend“, den das Meinungsforschungsinstitut Insa wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, kommen die Grünen in dieser Woche nur noch auf zwölf Prozent, das ist ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche und in dieser Umfrage der niedrigste Wert seit fünfeinhalb Jahren. Insa befragte zwischen dem 20. und 24. November 1202 Wahlberechtigte.

Insa-Umfrage:

• CDU/CSU 30% (+/-0)
• AfD 22 % (+1)
• SPD 16 % (+/-0)
• Grüne 12 % (-1)
• FDP 6 % (+/-0)
• Linke 4 % (+/-0)
• Freie Wähler 3 % (+/-0)

Erfreulicher sieht es für die Grünen im aktuellen Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen aus, das am Freitag veröffentlicht wurde. Dort kamen die Grünen auf unverändert 15 Prozent. Die Interviews wurden in der Zeit vom 21. bis 23. November 2023 bei 1242 Wahlberechtigten telefonisch erhoben.

Und noch besser steht die Partei in einer Umfrage des Instituts Verian (Emnid) für den „Focus“ da. Hier legen die Grünen sogar einen Prozentpunkt zu und stehen in der am Samstag veröffentlichten Befragung bei 17 Prozent – vor den Sozialdemokraten von Kanzler Olaf Scholz. Das Institut befragte zwischen dem 14. und 21. November demnach 1452 Wahlberechtigte.

Verian (Emnid)-Umfrage:

• CDU/CSU 29 % (+1)
• AfD 20 % (+/-0)
• Grüne 17 % (+1)
• SPD 16 % (+/-0)
• FDP 5 % (-1)
• Linke 4 % (+/-0)
• Sonstige 9 % (-1)

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (lem)