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Menschen checken am 14. Oktober 2023 in New York City am Terminal 4 des Flughafens JFK für einen Flug nach Tel Aviv ein (Symbolbild).

© AFP/Getty Images North America/Adam Gray

Israel, Palästinenser-Gebiete und Libanon : Auswärtiges Amt warnt vor Reisen in Teile des Nahen Ostens

Die Sicherheitslage im Nahen Osten hat das Auswärtige Amt veranlasst, seine Warnungen zu verschärfen. Zudem sollen sich Deutsche in die Krisenvorsorgeliste Elefand eintragen.

Wegen der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten warnt das Auswärtige Amt vor Reisen nach Israel, in die gesamten palästinensischen Gebiete und in den Libanon. Das teilte das Ministerium am Sonntag mit.

Deutsche Staatsbürger vor Ort rief das Auswärtige Amt dazu auf, sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen, über die es zu Ausreisemöglichkeiten informiert. Die bereits in die Region entsandten Krisenunterstützungsteams würden verstärkt.

Bislang wurde von Reisen nach Israel und in die palästinensischen Gebiete „dringend abgeraten“. Für den Gazastreifen bestand bereits eine Reisewarnung. Für den Libanon gab es bislang nur Warnungen für Teile des Landes, unter anderem für die grenznahen Gebiete zu Syrien und Israel.

Deutsche und ihre Familien, die sich bereits in Israel oder den palästinensischen Gebieten befinden und ausreisen wollen, werde das Auswärtige Amt „wie bereits in den vergangenen Tagen nach besten Kräften unterstützen“, so das Ministerium. Es gebe weiterhin kommerzielle Flugverbindungen, viele Airlines hätten allerdings ihre Flüge eingestellt oder stornierten geplante Flüge kurzfristig.

Am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten warten mehrere Menschen auf ihre Ausreise.

© IMAGO/APAimages/Ahmed Tawfeq

Das Auswärtige Amt verwies auf einen Sonderflug der Fluggesellschaft Condor aus der jordanischen Stadt Akaba und „Flugmöglichkeiten mit der Luftwaffe“ am Sonntag. Bei Bedarf könnten weitere Luftwaffenflüge eingerichtet werden. „Im Falle einer Lageverschlechterung steht die Bundeswehr auch für eine militärische Evakuierungsoperation bereit.“

Kritik an Agieren der Bundesregierung

CDU-Fraktionsvize Johann Wadephul nannte das Agieren der Bundesregierung bei den Rückholungen von Deutschen aus Israel „chaotisch“. „Nun muss und wird es wieder die Bundeswehr richten. Sie ist ein Glücksfall für unseren Staat, der sich für Bürger in Not von seiner schlechten Seite gezeigt hat“, sagte Wadephul der „Rheinischen Post“ vom Montag. Die Regierung habe viel zu spät die Lufthansa gefragt.

FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann begrüßte die Reisewarnung. Diese entspreche dem Vorgehen in einer solchen Krise, sagte sie der „Rheinischen Post“ vom Montag.

Mit Blick auf die Hilfe der Bundeswehr bei der Ausreise deutscher Staatsbürger sagte Strack-Zimmermann weiter: „Es ist das Gebot der Stunde, dass die Bundeswehr Unterstützung anbietet, auch weil es eine Selbstverständlichkeit ist und ein Zeichen unserer Entschlossenheit unseren Staatsbürgern in solchen Notlagen zu helfen.“

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Die derzeitige Maßnahme sei neben den vielen internationalen Flugangeboten, „die es gibt, um Tel Aviv zu verlassen, noch kein Spezialeinsatz, wie wir ihn in aus Kabul oder dem Sudan kennen, sondern eine zusätzliche Unterstützung“, sagte Strack-Zimmermann.

Bundeswehr fliegt Deutsche aus Israel aus

In den vergangenen Tagen hatte es mehrere Sonderflüge der Lufthansa gegeben, um Deutschen die Ausreise aus Israel zu ermöglichen. Rund 2800 Bundesbürger machten davon bis Samstag Gebrauch. Seit Samstag beteiligt sich auch die Bundeswehr unmittelbar daran, deutsche Staatsbürger aus Israel zu holen.

Zwei Militärtransporter mit insgesamt rund 80 Passagieren an Bord landeten am Sonntagmorgen auf dem Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf. Ein drittes Flugzeug landete am Sonntagvormittag in Tel Aviv, wie die Luftwaffe auf der Online-Plattform X, vormals Twitter, mitteilte.

Passagiere sitzen am Flughafen in Tel Aviv in einem Militärtransporter vom Typ A400M der Bundeswehr.

© dpa/Bundeswehr/Uncredited

Eine Reisewarnung erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Derzeit gibt es Reisewarnungen für insgesamt 16 Länder, darunter die Ukraine, Syrien und Afghanistan sowie Teilreisewarnungen für mehrere weitere Staaten wie Russland oder Ägypten.

Angesichts der Entwicklungen nach dem beispiellosen Massaker von islamistischen Hamas-Terroristen am Samstag vor einer Woche hat sich die Sicherheitslage im Nahen Osten verändert.

Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen „integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land“ auf die Hamas im Gazastreifen vor. Die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss, hieß es am Samstagabend. (dpa)

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