zum Hauptinhalt
Das Kernkraftwerk Saporischschja ist aus einer Entfernung von etwa zwanzig Kilometern zu sehen.

© dpa / Leo Correa

Kraftwerksbetreiber schlägt Alarm: Ukraine meldet verdächtige russische Arbeiten in AKW Saporischschja

Den Angaben des Betreibers Energoatom hat das russische Militär in Saporischschja nicht autorisierte Bauarbeiten durchgeführt. Auf dem Gelände befinden sich Kernbrennstoffe.

Der ukrainische Kraftwerksbetreiber Energoatom hat am Dienstag verdächtige Aktivitäten im russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja gemeldet. Russland könnte dort einen Angriff mit Kernmaterial und radioaktiven Abfällen planen.

Wörtlich schrieb der Betreiber in seinem Telegram-Kanal: „Russlands Äußerungen über die Schaffung einer „schmutzigen Atombombe“ könnten darauf hindeuten, dass die Russische Föderation einen Akt des Nuklearterrorismus vorbereitet.“ 

Energoatom meldet weiter, das russische Militär habe in der vergangenen Woche beim Trockenlager für abgebrannte Kernbrennstoffe nicht autorisierte Bauarbeiten durchgeführt. Weder ukrainische Techniker noch Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) seien in den Bereich der Anlage gelassen worden. Auf dem Gelände befänden sich 174 Behälter mit Kernbrennelementen. Jeder von ihnen enthalte 24 Bündel abgebrannter Kernbrennstoffe.

„Die Zerstörung dieser Container durch Detonation wird zu einem Strahlenunfall und einer Strahlenkontamination von mehreren hundert Quadratkilometern der Umgebung führen“, schrieb Energoatom auf Telegram.

Der Betreiber forderte die IAEA auf, zu klären, was im größten Atomkraftwerk Europas vor sich gehe. Russland hatte am Wochenende der Ukraine vorgeworfen, angeblich den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“ zu planen, durch die Radioaktivität freigesetzt wird. Aus Kiew hieß es umgehend, Russland bringe solche Anschuldigungen vor, weil es selbst einen solchen Angriff plane. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false