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Wahlplakate der Spitzenkandidaten Boris Rhein (CDU, r), Ministerpräsident von Hessen, und Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin, stehen an einer Straße im Osten Frankfurts.

© dpa/Arne Dedert

Update

Landtagswahl in Hessen: Umfragen sehen CDU weit vor Grünen und SPD

Mit 32 Prozent liegt die CDU in Hessen laut Umfragen für ARD und ZDF klar vorn. In Bayern bleibt die CSU vor der Landtagswahl weiter schwach.

| Update:

Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Hessen sehen Umfragen für ARD und ZDF die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein weit vor der SPD und den Grünen. In einer am Freitag in Mainz veröffentlichten ZDF-Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen kommen die Christdemokraten auf 32 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgen SPD und Grüne mit jeweils 17 Prozent.

Die AfD wird bei 16 Prozent gesehen. Um ihren Verbleib im Landtag muss sich mit fünf Prozent die FDP sorgen. Die Linke müsste mit drei Prozent das letzte ihr verbliebene Parlament in einem westdeutschen Flächenland verlassen, die Freien Wähler werden bei vier Prozent gesehen. Befragt wurden von Montag bis Donnerstag 1041 Wahlberechtigten in Hessen.

Im Vergleich zu einer ZDF-Umfrage von Anfang September kann die CDU damit um zwei Prozentpunkte zulegen. SPD und Grüne verlieren hingegen jeweils zwei Punkte. Keine Veränderungen gibt es bei AfD und Linkspartei, während die FDP einen Punkt verliert.

Das Institut Infratest dimap hatte zuvor in einer am Donnerstagabend veröffentlichten ARD-Umfrage unter 1515 Wahlberechtigten 31 Prozent für die CDU ermittelt. Es folgten die Grünen mit 17 Prozent und die SPD mit 16 Prozent. Die AfD erreichte 15 Prozent, die FDP sechs Prozent und die Linke vier Prozent. Die Freien Wähler nannten vier Prozent. Gefragt wurde von Montag bis Mittwoch.

Zwei Bündnisse möglich

Im Vergleich zu einer Umfrage von Anfang September stehen CDU und Grüne damit unverändert da. Die SPD der stark unter Druck stehenden Spitzenkandidatin und Bundesinnenministerin Nancy Faeser hingegen verliert zwei Prozentpunkte, ebenso die AfD. FDP und Linke gewinnen jeweils einen Punkt.

In Hessen regiert derzeit eine Koalition aus CDU und Grünen. Die Landtagswahl 2018 gewann die CDU mit 27,0 Prozent – damals noch mit Ministerpräsident Volker Bouffier. SPD und Grüne erreichten je 19,8 Prozent. Die AfD kam auf 13,1 Prozent, die FDP erreichte 7,5 Prozent, und die Linke schaffte 6,3 Prozent. Die Freien Wähler kamen mit 3,0 Prozent nicht in den Landtag.

Rechnerisch käme mit den ARD-Zahlen neben einer Fortsetzung von Schwarz-Grün auch ein Bündnis aus CDU und SPD infrage. Eine Neuauflage von Schwarz-Grün fände mit 31 Prozent im Vergleich die meisten Befürworter, wird aber von einer Mehrheit von 63 Prozent kritisch gesehen. Zu Schwarz-Rot äußerten sich 25 Prozent positiv, 67 Prozent fänden es weniger gut oder schlecht.

Für eine CDU-geführte Landesregierung sind laut ARD 42 Prozent. Eine SPD-Führung wollen 19 Prozent und eine Grünen-Führung 15 Prozent. Bei einer Direktwahl des Ministerpräsidenten käme Rhein laut beiden Umfragen auf 35 bis 44 Prozent Zustimmung, während der Grünen-Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir mit 19 bis 31 Prozent vor Faeser mit 14 bis 21 Prozent liegt.

Auch in Bayern wird gewählt

Gewählt wird in Hessen am Sonntag kommender Woche, zeitgleich mit Bayern. Dort sehen Umfragen für ARD und ZDF eine Woche vor der Landtagswahl die CSU weiter auf einem für die Partei niedrigen Niveau. In der am Freitag in Mainz veröffentlichten ZDF-Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen kommen die Christsozialen von Ministerpräsident Markus Söder auf 36 Prozent.

Vor fünf Jahren hatte die CSU mit 37,2 Prozent ihr bis dahin schlechtestes Ergebnis seit fast 70 Jahren eingefahren. Die Grünen folgen mit 16 Prozent, die Freien Wähler um Vizeregierungschef Hubert Aiwanger mit einem Rekordwert von 15 Prozent. Die AfD käme demzufolge auf 14 Prozent.

Die SPD wird bei neun Prozent gesehen. Den Landtag verlassen müsste die FDP, die in der Umfrage lediglich vier Prozent erreicht. Die sonstigen Parteien werden bei sechs Prozent gesehen. Befragt wurden von Montag bis Donnerstag 1222 Wahlberechtigten in Bayern.

Zulegen kann nur die AfD

Im Vergleich zu einer ZDF-Umfrage von Anfang September bleibt die CSU damit unverändert. Zulegen kann lediglich die AfD – sie gewinnt zwei Prozentpunkte. Die Freien Wähler verlieren hingegen einen Punkt. Keine Veränderungen gibt es zudem bei Grünen, SPD und FDP.

Auch in einer am Donnerstagabend veröffentlichten ARD-Erhebung des Instituts Infratest dimap kam die CSU auf 36 Prozent. Die Freien Wähler wurden bei 16 Prozent gesehen. Die Grünen folgten mit 15 Prozent vor der AfD mit 14 Prozent. Die SPD erreichte neun Prozent, die FDP vier Prozent. Befragt wurden von Montag bis Mittwoch 1512 Wahlberechtigte in Bayern.

Im Vergleich zu einer Umfrage von Mitte September sind die Werte für CSU, Grüne und SPD hier unverändert. Die Freien Wähler verlieren einen Punkt, AfD und FDP gewinnen je einen hinzu. Bei der Wahl 2018 lagen die Grünen mit 17,6 Prozent auf Platz zwei – vor den Freien Wählern mit 11,6 Prozent und der AfD mit 10,2 Prozent. Die SPD kam auf 9,7 Prozent, die FDP auf 5,1 Prozent.

Mit den Umfragewerten könnten CSU und Freie Wähler rechnerisch ihre Koalition in München fortsetzen. Ebenso möglich wäre ein Bündnis von CSU und Grünen, was Söder aber kategorisch ausschließt. Die CSU allein hätte keine Mehrheit. Eine Fortsetzung der Koalition fänden laut den Umfragen 46 bis 51 Prozent der Befragten mindestens gut.

Über ein schwarz-grünes Bündnis sagen das nur 24 bis 28 Prozent. Schwarz-Rot finden laut ZDF 29 Prozent gut, eine CSU-Alleinregierung laut ARD 32 Prozent. Das ZDF ließ auch ermitteln, wen die Befragten lieber als Ministerpräsidenten hätte. Hier liegt Söder mit 54 Prozent weit vor dem Grünen-Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann, für den sich lediglich 19 Prozent aussprechen. (AFP)

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