zum Hauptinhalt
Eine Frau schwenkt die ukrainische Flagge auf einem zerstörten russischen Panzer.

© dpa/Natacha Pisarenko/AP

Tagesspiegel Plus

Grünen-Appell zu Kanzler-Reise nach Kiew : „Wir dürfen die Ukraine nicht zu falschen Kompromissen zwingen“

Olaf Scholz reist erstmals seit Kriegsbeginn in die Ukraine. Die Grünen Ralf Fücks und Marieluise Beck warnen davor, von Kiew Zugeständnisse einzufordern.

Frau Beck, Herr Fücks, nach Ihrem Besuch in Kiew im März sind Sie jetzt auch in die ost-ukrainische Stadt Charkiw gereist. Was ist Ihr Eindruck?
Ralf Fücks: In Kiew konnte man die Illusion haben, das normale Leben sei zurückgekehrt. Die Menschen sitzen im Straßencafé, man spürt an der Oberfläche wenig vom Krieg. Charkiw ist dagegen eine Stadt im Krieg. Wir waren in einem Vorort, in dem Wohngebäude flächendeckend von der russischen Artillerie zerschossen worden sind. Etwa 30 Prozent der Gebäude in Charkiw sind beschädigt. Mehr als die Hälfte der Einwohner sind geflohen. Es gibt täglich weiterhin Raketenbeschuss, wenn auch längst nicht mehr so dramatisch wie in den ersten Wochen. Die ukrainische Armee hat die russischen Truppen zurückdrängen können, aber die Grenze ist nur 40 Kilometer entfernt. Hier spürt man den Krieg in seiner ganzen Dramatik und seinem ganzen Leid.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true