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Einzelkämpfer oder Teil eines Teams? Ein Lehrer im Klassenzimmer.

© mauritius images/Westend61 / David Agüero Muñoz

Mehr Lehrkräfte in Vollzeit nötig: FDP fordert Entlastung von Verwaltungsaufgaben

Aktuelle Daten des „Deutschen Schulbarometers“ zeigen, was Lehrerinnen und Lehrer zur Vollzeit-Arbeit motivieren könnte. Die FDP zieht ihre Schlüsse daraus.

Lehrkräfte an Schulen sollten nach Auffassung der FDP von Verwaltungsaufgaben entlastet werden. Mit dieser Forderung reagierte Ria Schröder, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, auf eine aktuelle Erhebung der Robert-Bosch-Stiftung im Rahmen der Langzeit-Befragungsreihe „Deutsches Schulbarometer“.

Im Auftrag der Stiftung hat das Umfrageinstitut Forsa Lehrkräfte zu verschiedenen Aspekten des Schullebens repräsentativ befragt. Dabei kam unter anderem heraus, dass rund zwei Drittel der Teilzeit-Lehrkräfte bereit wären, ihren Stundenumfang unter bestimmen Voraussetzungen aufzustocken.

Als wichtigste Voraussetzungen nannten die Befragten, dass künftig ihre tatsächliche Arbeitszeit erfasst und nicht nur abstrakt auf Basis zu unterrichtender Stunden berechnet wird. Weniger Dokumentationspflichten und fachfremde Aufgaben folgen auf Platz zwei der Voraussetzungen und wurden von 69 Prozent der Befragten genannt.

Ria Schröder, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion

© imago/Sven Simon

Diese Daten seien als „dringender Handlungsaufruf an die Landesregierungen“ zu verstehen, sagte Schröder dem Tagesspiegel. Die Lehrkräfte bräuchten Unterstützung durch multiprofessionelle Teams: zum einen aus Sonderpädagogik, Schulassistenzen und Schulpsychologie. Vor allem aber brauche es Verwaltungskräfte, konkret eine Team-Assistenz für je zehn Lehrkräfte. „Lehrkräfte verdienen mehr Freiheit und mehr Wertschätzung für ihre verantwortungsvolle Arbeit“, sagte Schröder.

Daten auch zum Thema Kinderarmut

Beim Schulbarometer ging es auch um das Thema Kinderarmut. Über alle Schulformen hinweg gaben 33 Prozent der Befragten an, ihre Schülerinnen und Schüler würden sich häufiger Sorgen um die finanzielle Situation der eigenen Familie machen als noch im Schuljahr zuvor.

Allerdings geht aus den Daten nicht hervor, wie es sich bei den übrigen 67 Prozent verhält, also wie viele keine Veränderung oder sogar eine Veränderung zum Guten bemerkt haben.

Dass häufiger als noch im Schuljahr zuvor den Kindern Schulmaterial fehle, berichteten 37 Prozent der Lehrkräfte. Dass Kinder häufiger als noch im Schuljahr zuvor ohne Frühstück in die Schule kämen, berichteten 30 Prozent der Lehrkräfte.

An Schulen in sozial schwieriger Lage gaben 48 Prozent der Lehrkräfte an, bei den Kindern seien die Sorgen um die finanzielle Situation der Familie größer geworden. 64 Prozent nannten steigende Probleme mit fehlendem Schulmaterial, von mehr Kindern ohne Frühstück als im Schuljahr zuvor berichteten 54 Prozent der Lehrkräfte.

Unterdessen hat die Kultusministerkonferenz eine neue Vorausberechnung veröffentlicht, die zeigt, dass das Bildungssystem in den kommenden Jahren weiter unter Druck geraten wird. Demnach steigen die Schülerzahlen bis zum Jahr 2035 voraussichtlich um etwas mehr als eine Million, nämlich von knapp elf Millionen im Jahr 2022 auf rund zwölf Millionen.

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