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ARCHIV - Ein älteres Paar geht am 03.03.2017 in der Innenstadt von Berlin spazieren. (zu dpa "Ruhestand als Armutsfalle - DGB legt Rentenreport vor" vom 19.05.2017) Foto: Silas Stein/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

© dpa/Silas Stein

Milliardenüberschuss trotz Krise: Rentenchefin verspricht steigende Rente und stabile Beiträge

Es sind gute Nachrichten: Die Rentenkasse verzeichnet Milliardenüberschüsse, die Rente ist derzeit stabil. Doch die CDU warnt: Die Regierung habe keinen Plan für die nächsten Generationen.

Es sind gute Nachrichten für die 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner im Land: Im vergangenen Jahr hat die deutsche Rentenkasse einen Milliardenüberschuss verzeichnet. Dieser belief sich laut der Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, auf 3,4 Milliarden Euro. „Damit hatten wir nicht gerechnet“, sagte Roßbach der „Bild am Sonntag“. „Trotz Krisenstimmung“ laufe es auf dem Arbeitsmarkt gut.

Im vergangenen Jahr sei die Inflation durch die Rentenanpassung nicht ausgeglichen worden, sagte Roßbach. „Schaut man aber auf die letzten Jahre insgesamt, dann gab es ein gutes Renten-Plus, das höher war als die Preissteigerungen.“ Auch in diesem Jahr werde der Aufschlag „wohl ordentlich ausfallen“. Die bisherigen Tarifabschlüsse ließen zudem erahnen, dass die Senioren auch in den kommenden Jahren auf einen Rentenaufschlag hoffen könnten, sagte Roßbach der „Bams“. Die Rentensteigerungen richten sich nach der Lohnentwicklung im Land.

Zuwanderer tragen zu stabilem Rentensystem bei

„Die Zahlen beweisen: Die Rente ist stabil und bleibt stabil“, sagte Roßbach. Als Gründe für die Entwicklung nannte sie die steigende Zahl an Zuwanderern und die Lebenserwartung. Diese werde nach den aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes künftig weniger stark ansteigen als bisher erwartet.

Die Rentenbeiträge werden Roßbachs Angaben zufolge bis 2026 stabil bleiben. Danach könnten die Beiträge steigen. Das hänge aber auch davon ab, wie das Rentenpaket aussehen werde, das die Politik in diesem Jahr noch auf den Weg bringen will. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zeigte sich angesichts des Überschusses zufrieden. Ein starker Arbeitsmarkt führe zu einer stabilen Rente, sagte der SPD-Politiker.

CDU: Regierung hat keinen Plan für nächste Generationen

CDU-Programmchef Carsten Linnemann warnt dagegen: „Wir dürfen uns mit der aktuellen Situation nicht zufrieden geben.“ Die Regierung habe keinen Plan für die nächsten Generationen.

Der CDU-Vize will deshalb in der Programmkommission die Idee einer „Deutschland-Rente“ diskutieren lassen. Es gehe hier um die private Altersvorsorge. Diese erreiche nicht diejenigen, die eine solche ergänzende Vorsorge eigentlich bräuchten. Eine neue „Deutschlandrente“ würde dagegen obligatorisch greifen. Es brauche eine Debatte um die Zukunft der Altersvorsorge in Deutschland, sagte Linnemann.

Deutlich schlechter als bei der Rentenversicherung läuft es bei der Pflegeversicherung. Hier will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die steigenden Kosten mit einer Erhöhung der Beiträge auffangen. Trotz der von Lauterbach geplanten Reformen rechnet die Diakonie Deutschland mit steigenden Eigenanteilen für Pflegeheim-Bewohner. „Die Kosten werden ab Juli noch weiter steigen“, sagte die für Sozialpolitik zuständige Diakonie-Vorständin Maria Loheide dem Tagesspiegel.  

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