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Für Ramsan Kadyrow ist der Krieg gegen der Ukraine ein „Dschihad“ (Symbolbild).

© Foto: Imago/Vladimir Astapkovich

Neues Argument für den Krieg: Russland wirft der Ukraine „Satanismus“ vor - was steckt dahinter?

Russische Offizielle führen neuerdings einen weiteren Grund für den Krieg in der Ukraine an. Man müsse das Nachbarland vom Satanismus befreien. Militärexperten sehen ein System.

Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow hat den Krieg in der Ukraine kürzlich als Kampf gegen den „Satanismus“ bezeichnet. Das Ziel sei die „Desatanisierung“ des Landes, sagte der Staatschef der russischen Teilrepublik am Dienstag.

„Ich gebe euch mein Wort, wir werden sie jeden Tag angreifen, und jeden Tag werden wir sie zerstören“, redete sich der wegen seiner Brutalität auch „Putins Bluthund“ genannte Kadyrow in Rage. „Wir werden diese Dämonen nicht gefangen nehmen, wir werden sie verbrennen.“ Den Krieg gegen die Ukraine bezeichnete er als „Dschihad“.

Zustimmung erhielt Kadyrow vom stellvertretenden Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Aleksey Pavlov. Die „Desatanisierung“ der Ukraine werde immer dringlicher, weil „Hunderte von Sekten“ inzwischen in der Ukraine operieren, schrieb er in einem Artikel für die russische Wochenzeitung „AIF“. Die dortigen Behörden würden versuchen, die Ukraine in „eine totalitäre Hypersekte“ zu verwandeln.

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Die Militärexperten des US-amerikanischen Thinktanks Institute For The Study Of War (ISW) sehen in den Beschuldigungen, die Ukraine sei vom Satan besessen, ein System. „Russische Offizielle versuchen zunehmend, Russlands Krieg in der Ukraine rhetorisch an religiösen Konzepten auszurichten, die angeblich sowohl Christen als auch Muslimen zugänglich sind“, schreiben sie in ihrem Lagebericht von Dienstag.

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Die Beschwörung des „Satanismus“ in der Ukraine und der Kampf dagegen sollen wahrscheinlich religiöse Minderheiten in den russischen Streitkräften ansprechen, erläutern die ISW-Experten. Abweichende Meinungen dieser Minderheiten sollen demnach im Keim erstickt werden.

„Die Ausrufung des Krieges aus religiösen, aber nicht offen christlichen Gründen ist wahrscheinlich ein Versuch, religiöse Gräben zu überwinden“, heißt es in dem Lagebericht. Weiter sollen Bedingungen „für die weitere Rekrutierung ethnischer und religiöser Minderheiten für den Kampf in der Ukraine“ geschaffen werden.

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