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Kremlsprecher Dmitri Peskow und sein Sohn Nikolai Peskow

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Update

„Sie müssen verstehen, dass mein Name Peskow ist“: Sohn des Kremlsprechers erhält Fake-Anruf von falschem Rekrutierungsbüro

Russland will 300.000 Reservisten einziehen. Das Telefon klingelte auch bei Nikolai Peskow, der aber offenbar nicht in die Ukraine will. Nun äußerte sich sein Vater.

| Update:

Nikolai Peskow, Sohn von Kremlsprecher Dmitri Peskow, hat offenbar keine große Lust, sich im Zuge der Teilmobilisierung an die Front zu begeben. Das geht aus einem Scherzanruf hervor, über den unter anderem das russischsprachige, oppositionelle Magazin „The Insider“ berichtet.

Dmitri Nizovtsev, Moderator von „Popular Politics“, einem von Anhängern des Oppositionellen Alexej Nawalny gegründeten Youtube-Kanals, hatte Nikolai Peskow live in seiner Sendung angerufen. Er gab sich als ein Mitglied eines Rekrutierungsbüros aus und erklärte Peskow, ihm sei eine Einberufung geschickt worden, aber er habe noch nicht reagiert. Dann wird ihm gesagt, dass er um 10 Uhr am nächsten Tag zu einem Termin bei den Rekrutierern erscheinen solle.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nahm seinen Sohn in Schutz. Sein Sohn habe ihm von dem Vorfall berichtet, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin am Donnerstag in Moskau. Der vollständige Inhalt des Telefonats zwischen seinem Sohn und dem Blogger sei aber noch nicht veröffentlicht.

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Der Kreml-Sprecher implizierte damit, dass die Äußerungen seines Sohns aus dem Kontext gerissen worden seien.

Allerdings fühlte sich Peskow Junior nicht angesprochen und sagte, natürlich werde er nicht um 10 Uhr zu dem Termin erscheinen. „Sie müssen verstehen, dass mein Name Peskow ist“, sagte er und er werde das Thema auf einer anderen Ebene ansprechen, falls der vermeintliche Rekrutierer dies nicht verstehe. Auf die Frage, ob er als Freiwilliger eingetragen werde könne, antwortet Peskow: „Natürlich nicht!“

„Ich muss ganz allgemein verstehen, was vor sich geht und welche Rechte ich habe. Dass Sie mich morgen einziehen - glauben Sie mir, das brauchen weder Sie noch ich”, sagte Nikolai Peskow laut dem Bericht. Er habe kein Problem damit, sein Heimatland zu verteidigen, wolle jedoch die Zweckmäßigkeit seines Erscheinens dort verstehen. Dabei ginge es um „bestimmte politische Nuancen“.

Ganz verweigern will er sich aber schließlich doch nicht. „Wenn Wladimir Wladimirowitsch sagt, dass ich dorthin gehen muss, werde ich gehen. Ich bin nicht von Rang und Namen“, erklärte Peskow laut „The Insider“. Ob es sich bei der angerufenen Person wirklich um den Sohn des Kremlsprechers handelt, lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

Knapp sieben Monate nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine hatte der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch eine Teilmobilmachung der russischen Streitkräfte angeordnet. Diese beginne noch am selben Tag. 

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte kurz darauf im russischen Fernsehen, 300.000 Reservisten würden für das Militär teilmobilisiert werden. (Tsp)

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