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Trikotetest gegen Magdeburg. Berlins Lasse Andersson kämpft sich durch die Deckung.

© IMAGO/mix1/IMAGO/Daniel Lakomski

Ende einer Negativserie: Füchse ringen Magdeburg mit 31:26 nieder

Die Füchse gewinnen nach über drei Jahren erstmals wieder gegen den SC Magdeburg. Mit viel Tempo und Emotionalität ließen die Berliner ihrem Gegner wenig Chancen.

Neue Lichtshow, neue Musik, neuer Einspieler – die Füchse fuhren zum Heimspielauftakt am Mittwochabend einiges auf. Angeheizt vom einleitenden Feuerwerk war für die Spieler von Anfang an der Boden für ein berauschendes Handballfest geebnet. Nicht zuletzt, weil die 8296 Fans in der Max-Schmeling-Halle für eine dem Topspiel der entsprechende Stimmung sorgten. Nach Abpiff war es dann auch die heimische Anhängerschaft, die lauter jubeln konnte. Denn ihre Mannschaft gewann letztlich mit 31:26 (14:12).

Berlins Geschäftsführer Bob Hanning hatte es kurz vor Anpfiff bereits vorhergesagt, als er meinte, dass es gleichermaßen ein Duell auf den Rängen werden würde. Denn farblich mögen sich die größtenteils in grün gekleideten Lager kaum unterschieden haben, stimmlich standen sie sich aber deutlich gegenüber. „Hier regiert der SCM“ skandierte es auf der einen Seite, „Füchse“-Rufe schallten auf der anderen. Und so wie sich die Zuschauenden akustisch den Ball zu spielten, hielten es auch die Handballer auf dem Feld.

Die Hausherren legten mit viel Tempo vor, zeigten deutlich, dass sie nach über drei Jahren Flaute endlich wieder einen Sieg Im Derby einholen wollten. Zwar scheiterte Rückraum-Schütze Lasse Andersson bei den ersten zwei Versuchen, legte dann aber mit drei Treffern nach. In der zehnten Minute lagen die Berliner so mit 5:3 in Front. Dann legten jedoch die Magdeburger nach, die sich in der Anfangsphase ungewöhnlich viele Fehler erlaubt hatten. Sicherer am Ball konnten sie schnell für den Ausgleich sorgen, sodass die Partie nach einer Viertelstunde erneut vollkommen offen war.

Egal mit wem man es an diesem Abend hielt, ein hochkarätiges Handballspiel bekam jeder Fan zu sehen. Zwischen den Pfosten überragten die Torhüter, im Rückraum gab es individuelle Klasse und schöne Kombinationen zu sehen und die Defensivreihen schenkten ihrem jeweiligen Gegenüber kaum einen Zentimeter.

Emotionen auf und neben dem Feld

Als Andersson bei einem dieser Duelle den Ellenbogen von Magdeburgs Omar Ingi Magnusson abbekam, nahmen die Emotionen kurz vor der Pause allerdings kurzzeitig Überhand und es sorgten für eine Rudelbildung. Was auf dem Feld von Berlins Trainer Jaron Siewert schnell durch eine Auszeit und im Anschluss mithilfe einer Zweiminutenstrafe für den Isländer beruhigt werden konnte, sorgte auf den Rängen indes noch etwas länger für Aufruhr. Die Beleidigungen arteten zwischenzeitlich so aus, dass sich Routinier Hans Lindberg bemüßigt sah, die Berliner Anhängerschaft zu mehr Ruhe aufzurufen .

Nach der Pause ging es auf dem Feld indes kampfbetont weiter. Wieder war es Lasse Andersson, der sich in den Vordergrund spielte. Mit seinen Abschlüssen, mit seinen Assists und nicht zuletzt mit seiner Deckungsarbeit, die abermals die Grundlage für ein schnelles Umschaltsspiel war. Als Linksaußen Jerry Tolbring einen dieser Konter zur 21:17-Führung einnetzte, war die Halle kaum noch zu halten. Eingehend war der Trommelschlag des Berliner Fanclubs zu hören, der zusammen mit den Anfeuerungsrufen die Magdeburger kurz in Vergessenheit geraten ließ.

Europapokal-Gewinner gegen Champions-League-Sieger – dieses Duell schienen die Berliner erstaunlich deutlich für sich entscheiden zu können. Gäste-Trainer Bennet Wiegert versuchte sein Team mit zwei Auszeiten kurz hintereinander zwar noch einmal in die Spur zu bringen, doch die Füchse blieben souverän. Als Dejan Milosavljev in der 50. Minute seine fünfzehnte Parade hinlegte und Nils Lichtlein danach zum 27:21 traf, war die Vorentscheidung fast schon gefallen. Die Rot-Blaue Karte für SCM-Spielmacher Janus Smarason besiegelte das Ganze. Danach hieß es für die Berliner nur noch, die Führung sicher nach Hause zu bringen – und mit den Fans zu feiern.

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