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Da war er noch Unioner. Aljoscha Kemlein beim Training am 3. Januar.

© Matthias Koch/Matthias Koch

Kaderplanung beim 1. FC Union: Die Talente aus dem Nachwuchs sind aktuell verzichtbar

Während Bonucci, Fofana und Becker immer noch in Köpenick sind, hat sich der 1. FC Union von einigen jungen Spielern bereits getrennt. Welche Strategie steckt dahinter?

Drei Tage bleiben dem 1. FC Union noch, bevor es am Sonnabend beim SC Freiburg wieder losgeht mit der Bundesliga. Noch herrscht so ein bisschen die Ruhe vor dem Sturm. Die ganz großen Personalveränderungen, die für diesen Januar angekündigt worden waren, sind bisher ausgeblieben. Und trotzdem nimmt der Kader für die kommenden Monate immer mehr Form an. In Köpenick steht in diesem Frühjahr der Abstiegskampf an und dafür wird in diesen Tagen zwar auch auf-, aber vor allem abgerüstet.

Als die Spieler Anfang dieser Woche bei Minustemperaturen zur zweiten Trainingswoche des neuen Jahres erschienen, war die Gerüchteküche schon wieder am Kochen. Laut Kicker sollte Union am kroatischen Verteidiger Martin Erlic vom italienischen Klub Sassuolo Calcio dran sein, sowie ein Angebot für den Hoffenheimer Kevin Vogt vorbereiten. Beide würden als möglicher Ersatz für Leonardo Bonucci gelten, der immer noch vor dem Absprung stehen soll und am Dienstag im Training fehlte.

Weil die Dreifachbelastung der Hinrunde nun wegfällt, wird im überdimensionalen Kader jetzt abgespeckt. Das trifft bisher in erster Linie auf die jungen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zu, die weder unter Nenad Bjelica noch unter seinem Vorgänger Urs Fischer eine große Rolle spielten. Am Sonntag wurde die Leihe von Aljoscha Kemlein zum FC St. Pauli vermeldet, am Dienstag verabschiedete sich mit Yannic Stein schon der nächste 19-Jährige in den Norden. Der Torwart soll nun in der Dritten Liga beim VfB Lübeck Erfahrungen sammeln.

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Spieler stehen aktuell noch im Profikader von Union

Dabei hatte Vereinspräsident Dirk Zingler erst im Dezember die Integration von eigens ausgebildeten Jugendspielern als neues Ziel ausgerufen. Doch das sollte eher mittel- und langfristig Priorität haben. Zunächst gilt die volle Konzentration dem Abstiegskampf, und dafür werden Spieler wie Stein und Kemlein nicht gebraucht. Auch in der Hinrunde standen sie oft nur für die Champions-League-Spiele im Kader, um die Uefa-Vorgaben der „Homegrown Players” zu erfüllen.

Ob und wann es in den kommenden Wochen noch zu weiteren und womöglich auch namhafteren Abgängen kommt, bleibt abzuwarten. Am Mittwoch war Leonardo Bonucci offiziell noch ein Spieler des 1. FC Union, während Sheraldo Becker und David Datro Fofana sogar auf dem Trainingsplatz standen.

Bei Fofana dürfte es womöglich sogar zu einem Sinneswandel kommen. Bisher galt der vom FC Chelsea ausgeliehene ivorische Stürmer als sicherer Wechselkandidat, doch am Samstag betonte Bjelica überraschend, dass er weiterhin mit ihm plane. Andererseits sind es noch drei Wochen bis zum Ende des Winter-Transfermarkts. Und bis dahin kann noch viel passieren.

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