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18.10.2023, USA, Philadelphia: Fußball: Länderspiele, Mexiko - Deutschland, Lincoln Financial Field. Bundestrainer Julian Nagelsmann (l) und sein Co-Trainer Sandro Wagner lachen am Spielfeldrand. Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Federico Gambarini

Auf ein Neues zur Fußball-EM: Wir glauben an die nächste DFB-Doku

Noch mehr Fußball-Streaming in Serie: Welche Fehler der Deutsche Fußball Bund nach dem WM-Desaster bei einer EM-Doku unbedingt vermeiden sollte.

Eine Kolumne von Markus Ehrenberg

Überraschung aus Frankfurt: Man denke beim DFB offen­bar darüber nach, nach der missglückten Winter-WM in Katar auch die Heim-EM in Deutschland 2024 mit einer TV-Doku begleiten zu lassen, berichtete Sport1 in dieser Woche. Eine Woche, in der sich sage und schreibe eine Million Menschen mitten in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch das relativ belanglose Fußball-Länderspiel Mexiko gegen Deutschland angeschaut haben.

Wer sich die Nächte wegen Fußball um die Ohren haut, der will noch mehr! Dem sind Bundesliga, Pokal und Champions League auf allen Kanälen noch nicht genug. Der Medienmarkt gibt was her, auch eine EM-Doku, glaubt der DFB. Für die Amazon-Doku zur WM soll der Verband bis zu sechs Millionen Euro er­halten haben. An­gebote mehrerer An­bieter sollen jetzt bereits vorliegen.

Der finanziell arg gebeutelte Verband kann jede zusätzliche Einnahme gut gebrauchen. Bei einer Neu­auf­lage würde sich der DFB aller­dings wohl mehr Mit­sprache­recht ein­räumen lassen müssen. Die Funktionäre sollen sowohl über die Stimmung der WM-Doku als auch über den Ver­öffent­lichungs­zeit­punkt nicht er­freut gewesen sein.

So bitte nicht noch mal. Es wäre doch schade, wenn die gute Stimmung, die der neue Nationaltrainer Julian Nagelsmann mit zwei Spielen entfacht hat, wieder vor den Streamingkameras endet. Vorgänger Hansi Flick entpuppte sich bei der WM-Doku gerade bei den Teambesprechungen als Rohrkrepierer. Mit Graugänsen-Filmen als Motivationshilfe und eingenickten Spielern vor der Taktiktafel. Prime machte es möglich.

Vorschlag an den DFB, mit Blick auf die Lage vor Ort und den Medienmarkt: Die EM-Doku wird besser gescripted. Am Buch sitzt Micky Beisenherz, Regie führt Fatih Akin. Regie-Assistent wird Sandro Wagner, der ist sowieso nah am Teamchef dran. Bei einem Sandro Wagner nickt niemand ein. Und Amazon Prime kann das Ganze ruhig noch mal stemmen. Der Streamer hat genug Geld. Dann müssen sie im Sommer 2024 nur noch guten Fußball spielen.

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