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Projektleiterin Beate-Victoria Ermisch mit der Transport-Drohne.

© Tudyka.PR

Unbemannter Testflug von Guben bis Cottbus: Labor-Transport erfolgreich per Drohne absolviert

Ein Forschungsprojekt soll zeigen, dass Laborproben über lange Strecken mit unbemannten Flugobjekten befördert werden können.

In der Lausitz geht die Medizinlogistik neue Wege – in der Luft. Das Forschungsprojekt „CureFly“ arbeitet daran, medizinische Proben mit Drohnen vom Gubener Krankenhaus Naemi-Wilke-Stift ins 40 Kilometer entfernte Labor nach Cottbus zu transportieren. Zum Projektstart wurde nun ein erfolgreicher Probeflug durchgeführt.

Von einem Feld nahe Guben startete die Drohne zu ihrem ersten langen Flug nach Kahren südöstlich von Cottbus, wo sie nach etwa 20 Minuten landete. Derzeit darf die Drohne noch nicht über bewohntem Gebiet fliegen. Dies könnte sich jedoch ändern, sobald ausreichend Erfahrungen und Daten gesammelt wurden.

Andreas Mogwitz, Geschäftsführer des Wilkestifts, verbindet mit dem Projekt große Hoffnungen. „Wir befinden uns in der Krise“, sagte er. Personalmangel und gestiegene Kosten setzten die Krankenhäuser unter enormen Druck. Drohnen könnten einen schnellen und effizienten Transport von medizinischen Laborproben über große Entfernungen gewährleisten, sogar in Notfällen, in denen jede Minute zählt.

Projektleiterin Beate-Victoria Ermisch (l.) und der Gubener Bürgermeister Fred Mahro (CDU) bei ersten Testflug der Drohne.
Projektleiterin Beate-Victoria Ermisch (l.) und der Gubener Bürgermeister Fred Mahro (CDU) bei ersten Testflug der Drohne.

© Tudyka.PR

In Deutschland gibt es noch keine Erfahrungen mit Drohnentransporten über derartig große Entfernungen. „Damit sind wir in diesem Bereich Vorreiter“, sagte Beate-Victoria Ermisch, die Projektleiterin am Wilkestift. Die Genehmigung für die Flüge wurde Anfang September erteilt und ist dauerhaft gültig. Der Energieversorger Leag und Landwirte, deren Flächen überflogen werden, seien kooperationsbereit.

Am Projekt beteiligt sind neben dem Naemi-Wilke-Stift und dem Labor auch der bayrische Drohnenhersteller Phoenix-Wings und das Unternehmen Titus Research aus Wildau bei Berlin, das autonome Transportsysteme entwickelt.

Ein Laborant des Krankenhauses in Guben mit Proben, die schnell transportiert werden müssen.
Ein Laborant des Krankenhauses in Guben mit Proben, die schnell transportiert werden müssen.

© Tudyka.PR

Für die Zukunft des Drohnentransports in der Medizin sehe es vielversprechend aus, betonte Uwe Meinberg, Geschäftsführer der Titus Research GmbH. Schon jetzt zeigten die Ergebnisse der Untersuchungen, dass diese Alternative technisch machbar und sicher sei. Schon 2024 könnten große Fortschritte erzielt werden, bis hin zum Regelbetrieb.

Die Transport-Drohne vom Typ „Orca“ hat eine Flügelspannweite von drei Metern. Sie kann Lasten bis zu 15 Kilogramm transportieren. In der Regel fliegt sie in einer Höhe von 100 Metern mit einer Höchstgeschwindigkeit von 110 Kilometern pro Stunde. Das Gerät verfügt über einen Fallschirm, um im Notfall sanft landen und die wertvollen Proben schützen zu können.

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