zum Hauptinhalt
Neue Ziegruppen: „Tagesthemen“-Moderatorin Aline Abboud.

© picture alliance/dpa/Daniel Reinhardt

Visionen für einen neuen ÖRR: „Ein gesellschaftliches Großprojekt“

Ein „funk“-Format mit Aline Abboud macht sich Gedanken zur Krise des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Zuletzt hatte „funk“, das junge, ausschließ­lich via Internet verbrei­tete Netz­werk von ARD und ZDF, leichte Imageprobleme. Vor allem konser­vative Kreise übten Kritik an Video­bei­trägen dort. Sie seien zu subjektiv, zu links, zu unaus­gewogen und zu sehr fixiert auf bizarre Nischen­themen wie Sex, Drogen oder Crime. Hinzu kam eine Studie der Otto-Berner-Stif­tung: Das klas­sische jour­nalis­tische Gebot der Neutra­lität werde von den „funk“-Repor­terinnnen und Repor­tern regel­mäßig verletzt, die „profes­sio­nelle Distanz“ gegen eine „teils radikal subjek­tive Perspek­tive einge­tauscht.

Vielleicht auch mal ein Grund, zum eigenen Haus, dem Öffentlichen-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR), auf kritische Distanz zu gehen und in einem Youtube-Video mit Moderatorein Aline Abboud der Frage zu folgen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk „aussehen müsste, damit wir ihn alle richtig gut finden“. Zahlreiche Expertinnen wie Grimme-Instituts-Leiterin Frauke Gerlach, Autor Hans-Peter Siebenhaar oder Kommunikationswissenschaftler Christoph Neuberger kommen in dem 50-minütigen Beitrag zu Wort, aber auch Vorschläge vom Publikum.

Die Ausgangsfrage: Wie müsste ein guter ÖRR aussehen, was müsste er bieten, wenn man ihn 2023 erfinden würde? Die Antworten der „funk“-Redaktion: Verlässliche Informationen, politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit, weniger verkrustete Strukturen und Bürokratie in den Medienhäusern, regionale Kompetenzen und Berichterstattung ja, aber keine Doppelt- und Dreifachberichterstattung zu den selben Themen, möglichst diverse Besetzungen in Redaktionen und Führungspositionen, Arbeitsverträge ohne Privilegien, Intendantengehälter deckeln, dafür mehr Geld in Content fließen lassen und zwar Content für alle, auch für die junge Generation (nicht nur „Rentnerserien“).

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Das wird so oder so ähnlich seit Monaten diskutiert. Interessant hier der Vorschlag mit einer Art „Community-Rat“, eine breite gesellschaftliche Debatte, die zum Ziel führen soll: Was braucht es wirklich im schlanken, neuen ÖRR? Oder das mit einer einkommensgerechten Haushaltsabgabe zur Finanzierung des Ganzen.

„Ein neuer ÖRR wäre ein gesellschaftliches Groß­projekt und hoffentlich eines, das von der breiten Mehrheit auch so wahrgenommen wird.“ Im Video herausgekommen, so das dann doch etwas überraschende Fazit der Moderatorin, sei eine Vision, die von der Realität des ÖRR gar nicht mal so weit weg ist. Das werden nicht alle Kritiker von ARD, ZDF & Co. so sehen. Die Diskussion um korrupte Chefs, teure Gebühren und links-grüner Content bleibt virulent.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false