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Mit der ID-Reihe versucht sich VW auf dem E-Auto-Markt zu etablieren.

© imago/Horst Galuschka

VW-Personalvorstand zur neuen Strategie: Beschäftigte beim Kurswechsel mitnehmen

Die Verschiebung des Zukunftsprojekts „Trinity“ soll sich nicht negativ auf den deutschen Standort auswirken, sagt Gunnar Kilian.

Die neue Softwarestrategie von Volkswagen und die geplante Verschiebung des Zukunftsprojekts „Trinity” soll sich nicht negativ auf die Beschäftigung auswirken. „Für mich als Personalvorstand ist nicht entscheidend, ob ein Auto in einem neuen oder im bestehenden Werk gebaut wird”, sagte VW-Personalvorstand Gunnar Kilian „Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility”. „Was zählt ist, dass wir unsere Belegschaft mitnehmen und sie fit für die Zukunft machen.” Das Trinity-Werk sei ohnehin nie darauf ausgelegt gewesen, für mehr Beschäftigung zu sorgen. In Wolfsburg sind 25.000 Beschäftigte in der Produktion tätig. „Die Beschäftigung in Wolfsburg bleibt in jedem Fall sicher”, betonte Kilian.

Ex-VW-Chef Herbert Diess hatte vor gut einem Jahr für große Aufregung gesorgt, als er intern über den Abbau von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen bei der Kernmarke VW spekulierte. Kilian bestätigte, dass die Pläne zum Bau eines hocheffizienten, zusätzlichen Werks in Wolfsburg für zwei Milliarden Euro zur Disposition stehen. „Durch die Verschiebung von Trinity könnte es sein, dass wir die neue Fabrik nicht brauchen, weil wir dann mit der Elektrifizierung des heutigen Werks schon viel weiter sind”, sagte er „Tagesspiegel Background”. Dies werde gerade geprüft.

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Auch den Bau einer weiteren Batteriezellfabrik in Deutschland hält Volkswagen derzeit wegen hoher Energiekosten nicht für sinnvoll. „Unter den aktuellen Rahmenbedingungen wäre ein weiterer Standort in Deutschland unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht profitabel zu betreiben”, sagte Kilian. Der Konzern stellt damit sein Ziel infrage, bis zum Ende des Jahrzehnts in Europa sechs Zellfabriken zu errichten. „In Salzgitter laufen die Bauarbeiten, die Zellfabrik kommt. Ebenso die Fabrik in Spanien”, sagte Kilian „Tagesspiegel Background”. „Aber für alle anderen Investitionen in Europa stellt sich momentan angesichts der Energiepreise drängender als je zuvor die Frage der Wettbewerbsfähigkeit.”

Angesichts der attraktiven Subventionen, die die US-Regierung für Investitionen in die Elektromobiltät anbiete (‚Inflation Reduction Act’), müsse sich „die hiesige Politik sicher einige Fragen stellen”, wie der Standort Europa wettbewerbsfähig gehalten werden könne.

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