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Mitarbeitende der Lufthansa Technik demonstrieren am Mittwoch im Terminal 1 des BER. Verdi hat die Beschäftigten für drei Tage zum Streik aufgerufen.

© dpa/Carsten Koall

Angst vorm Nicht-Fliegen: Weitere Warnstreiks an den Flughäfen

Flugpassagiere müssen sich in den kommenden Wochen auf Einschränkungen einstellen. Gleich mehrere Tarifkonflikte eskalieren gleichzeitig.

In den kommenden Tagen entscheidet sich, ob Streiks den Osterverkehr beeinträchtigen. Anfang nächster Woche informieren die Lokführergewerkschaft GDL und die Bahn über das Ergebnis ihrer vertraulichen Gespräche im Februar: Entweder man hat sich verständigt, oder die GDL setzt ihre Streikmaßnahmen fort. Ziemlich sicher sind weitere Einschränkungen für Flugpassagiere, da mehrere Tarifkonflikte gleichzeitig eskalieren.

Vor der nächsten Verhandlungsrunde für die Einkommen von rund 25.000 Beschäftigten der Luftsicherheitsunternehmen will Verdi zu einem Warnstreik aufrufen. Der genaue Zeitpunkt soll spätestens Mitte nächster Wochen feststehen. Trotz widersprüchlicher Signale ist über einen weiteren Arbeitskampf bei der Lufthansa noch nicht entschieden.

Zwar lässt die Flugbegleitergewerkschaft Ufo bis zum 6. März ihre Mitglieder über einen Arbeitskampf abstimmen. Doch Streik möchte Ufo auch aus finanziellen Gründen vermeiden. Parallel zur Urabstimmung gibt es deshalb Sondierungen mit der Lufthansa.

Beim Ferienflieger Lufthansa Discover wiederum hat die Pilotengewerkschaft Cockpit nach mehreren Streiktagen eine Schlichtung vorgeschlagen, und der aktuelle Verdi-Streik beim Lufthansa-Bodenpersonal dürfte die letzte Aktion dieser Art sein. Mit dem dreitägigen Warnstreik blockiert Verdi bis zum 1. März nur die technischen Bereiche und nicht den Passagierverkehr.

500
Euro mehr im Monat fordert Verdi für das Bodenpersonal der Lufthansa

„Wir bieten zehn Prozent Gehaltserhöhung innerhalb von zwölf Monaten an, vier Prozent davon sofort, und eine steuerfreie Inflationsprämie von 3000 Euro“, teilte Lufthansa mit. Verdi räumt die Verbesserungen ein, begründet den erneuten Warnstreik aber mit der von Lufthansa angestrebten langen Laufzeit des Tarifvertrags (28 Monate) und bekräftigt die Forderung von 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr. Dennoch sollte dieser Konflikt bis Mitte März gelöst sein.

Schwierige Auseinandersetzung in der Luftsicherheit

Viel komplizierter ist die Auseinandersetzung mit dem Verband der Luftsicherheitsunternehmen für die Kontrolleure an den Flughäfen mit Ausnahme von München und Nürnberg, die unter einen anderen Tarifvertrag fallen. „Das Angebot der Arbeitgeber ist unzureichend“, hatte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper nach dem letzten Treffen am 22. Februar gesagt. Hauptstreitpunkt sind Zuschläge für Mehrarbeit.

Die Arbeitgeber hatten eine schrittweise Erhöhung der Stundenlöhne ins Spiel gebracht: 1,20 Euro im März und jeweils weitere 0,75 Euro im Oktober und im April 2025. Pieper fordert 2,80 Euro sofort, höhere Funktionszulagen und Zuschläge ab der ersten Überstunde. Ohne einen weiteren Warnstreik, davon ist Pieper überzeugt, werden sich die Arbeitgeber nicht bewegen.

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