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Für Heil und Hilfsmittel wie Krücken, Hörgeräte und Massagen geben die Kassen zehn Milliarden Euro im Jahr aus. Das ist zu viel, findet Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.

Am Montag beginnt in München der Prozess gegen die Haffa-Brüder – die Gründer von EM.TV waren einst gefeierte Stars des Neuen Marktes

Von Henrik Mortsiefer

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt will Preisstopps und Rabatte verordnen – damit die Kassenbeiträge nicht weiter steigen, sind aber noch schmerzhaftere Einschnitte nötig

Von Carsten Brönstrup

Über den Hebel des NotSpargesetzes will die Koalition 1,4 Milliarden Euro bei der Pharmabranche kappen. Danach sollen Pharmafirmen, Arznei-Großhändler und Apotheker den Krankenkassen höhere Rabatte gewähren.

Geld fließt im Gesundheitssystem erst, wenn der Arzt zum Stethoskop, zum Skalpell, zum Röntgengerät oder zum Rezeptblock greift. Deshalb schauen Politiker bei anstehenden Reformen zuerst auf die Mediziner – werden sie zum Sparen angehalten, steigen auch die Ausgaben der Krankenkassen nicht mehr so stark.

Alle reden vom Bürokratieabbau – nur die Krankenkassen nicht. Die 336 Institute haben in den vergangenen Jahren ordentlich Speck angesetzt: Etwa fünf von 100 Euro an eingenommenen Beiträgen geben sie für eigenes Personal, Gebäude und Beratungsstellen aus.