zum Hauptinhalt
2024 gehen die Strom- und Gaspreise wegen sinkender Großhandelspreise runter.

© Imago/Bihlmayerfotografie

Durchschnittlich 13 und 15 Prozent weniger: Strom- und Gaspreise für Millionen Deutsche sinken 2024

Etwa die Hälfte der örtlichen Versorger geben einer Analyse zufolge gesunkene Großhandelspreise an die Kunden weiter. Das absolute Kostenniveau bleibt aber hoch.

Die teilweise drastisch gestiegenen Strom- und Gaspreise sind für viele Menschen in Deutschland seit einiger Zeit eine enorme Belastung. Mit Sorgen blicken daher nicht wenige auf den nahenden Winter. Nun gibt es für Millionen Haushalte eine gute Nachricht: 2024 gehen die Strom- und Gaspreise wegen sinkender Großhandelspreise runter. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox, über das zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten.

Etwa die Hälfte der örtlichen Versorger geben demnach gesunkene Großhandelspreise an ihre Kunden weiter. Bei den Strompreisen beträgt der Rückgang durchschnittlich 13 Prozent, bei Gas rund 15 Prozent.

Für die Analyse hat Verivox die verfügbaren veröffentlichungspflichtigen Gas- und Strompreise für Bestandskunden der rund 700 örtlichen Gas-Grundversorger und der rund 800 örtlichen Strom-Grundversorger in Deutschland ausgewertet.

287
Euro weniger zahlt ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden.

Zum Jahreswechsel werden der Analyse zufolge 430 Strompreissenkungen von durchschnittlich 13 Prozent angekündigt, wie auch die Nachrichtenagentur epd unter Berufung auf die Analyse berichtet. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden entspreche das demnach einer Entlastung von rund 287 Euro im Jahr. In den betroffenen Grundversorgungsgebieten gebe es 16,5 Millionen Haushalte.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Strom und Gas werden billiger – vergleichen lohnt sich

Gleichzeitig wurden auch 55 Strompreiserhöhungen von rund fünf Prozent angekündigt, was rund 87 Euro entspricht, wie es demnach in der Analyse weiter heißt. Etwa zwei Millionen Haushalte wären davon betroffen.

Trotz der anstehenden Preissenkungen ist die Grundversorgung den Berichten zufolge nach wie vor vergleichsweise teuer, wie Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, dem epd sagte: „Rund 45 Prozent der Tarife haben noch einen Arbeitspreis von über 40 Cent je Kilowattstunde.“ Der günstigste ermittelte Stromtarif habe aktuell einen durchschnittlichen Preis von 28,8 Cent pro Kilowattstunde.

Vergleichen lohne sich also. So liege der Unterschied zwischen dem örtlichen Standardtarif und dem günstigsten Neukundenangebot im bundesweiten Durchschnitt bei 617 Euro.

Auch beim Gas sind die Preise nach wie vor hoch: Die Gaspreisbremse greift ab einem Kilowattstundenpreis von zwölf Cent, rund 64 Prozent der Standard-Tarife der örtlichen Gasversorger liegen nach wie vor über diesem Wert, heißt es in den Berichten.

Der Analyse zufolge kündigen demnach zufolge beim Erdgas die jeweiligen örtlichen Anbieter für Januar 396 Preissenkungen von durchschnittlich 15 Prozent an. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden sänken die Heizkosten damit um rund 507 Euro pro Jahr. Davon profitieren könnten 19 Millionen Haushalte.

Gleichzeitig gebe es 43 Gaspreiserhöhungen von durchschnittlich zwölf Prozent, wie es weiter heißt. Rund 1,9 Millionen Haushalte seien in diesen Gebieten registriert.

Liegt der Arbeitspreis im Gas- oder Stromvertrag über der Preisbremse, zahlt der Staat für einen Großteil des Verbrauchs die Differenz. Die Preisbremsen laufen zum Ende des Jahres aus, die Bundesregierung will die Regelung aber um einige Monate verlängern.

Zum einen fehlt dafür aber noch das nötige grüne Licht der EU-Kommission, zum anderen steht die Preisbremsenregel wegen der Haushaltskrise infolge des Urteils des Bundesverfassungsgericht zum Klima- und Transformationfonds auf der Kippe.

„Verbraucher und Verbraucherinnen sollten sich nicht auf finanzielle Unterstützung durch den Staat bei den Energiepreisen verlassen“, warnte deshalb Steffen Suttner vom Vergleichsportal Check24 im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. Ein Wechsel in einen Vertrag, der ohnehin unter der Preisbremse liegt, schaffe Abhilfe.

„Ein Wechsel kann sich für Privathaushalte wieder auszahlen“, erklärte auch Max Müller von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Die Verbraucherschützer raten zum Preisvergleich - und „sich nicht sofort auf das erstbeste und billigste Angebot zu stürzen“. (lem)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false