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Katar wird Deutschland so viel Gas liefern, wie Aufträge vorhanden, sagt Al-Kaabi.

© AFP/KARIM JAAFAR

„Islamisches Gesetz akzeptiert das nicht“: Katars Energieminister lehnt Änderungen im Umgang mit LGBTQ ab

Die Fußball-WM wird wohl keine nachhaltigen Änderungen für LGBTQ-Personen in Katar bringen. Der Energieminister weist Kritik aus dem Westen zurück.

Der katarische Energieminister Saad Scherida Al-Kaabi hat Änderungen im Umgang mit homosexuellen Menschen in seinem Land infolge der Fußball-WM eine Absage erteilt. „Als Muslime glauben wir daran, dass LGBTQ nicht akzeptabel ist in unserer Religion“, sagte Al-Kaabi dem Sender „Bild TV“ in einem am Dienstag veröffentlichen Interview. „Das islamische Gesetz akzeptiert LGBTQ nicht.“ Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.

Internationale Kritik an der Haltung Katars in dieser Frage wies er zurück. „Der Westen will uns das diktieren, was er will“, sagte er. Es werde verlangt, „dass wir als Kataris uns verändern müssen. Dass wir unsere Religion, unseren Glauben ändern müssen.“ Dies sei „nicht akzeptabel“.

Zu den beschlossenen Gaslieferungen sagte Energieminister Al-Kaabi bei „Bild TV“, Katar werde „so viel liefern, wie wir Aufträge bekommen“. Auf die Frage, ob es eine Höchstmenge gebe, antwortete der Minister: „Nicht wirklich.“ Katar arbeite bereits mit anderen Unternehmen wie RWE und Uniper daran, „größere Mengen nach Deutschland zu bringen“.

Zuvor war ein Abkommen zwischen dem Staatskonzern Qatar Energy und dem US-Unternehmen ConocoPhillips bekannt gegeben worden, wonach das Emirat ab 2026 jährlich bis zu zwei Millionen Tonnen Flüssiggas (LNG) nach Deutschland liefern will.

Geringe Gasmenge habe praktische Gründe

Der Energieminister begründete den vergleichsweise geringen Umfang des Vertrags damit, dass es sich um die erste Vereinbarung für Gaslieferungen nach Deutschland handle und dass es derzeit noch kein LNG-Terminal in Deutschland gebe. Die nun vereinbarte Liefermenge entspricht etwa drei Prozent des Gesamtverbrauchs in Deutschland.

Im März war Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach Katar gereist. Ein Bild in dem es so aussieht, als ob sich der Grünen-Politiker vor seinem Gastgeber verbeugt, sorgte zuhause für Wirbel. „Ich mag das Foto nicht, weil es Herrn Habeck zeigt, wie er sich vor mir verbeugt“, sagte Al-Kaabi nun. „Das war überhaupt nicht der Fall.“ (mit AFP)

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