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Kräne einer Baustelle sind vor dunklen Wolken zu sehen.

© dpa/Lisa Ducret

Weltweite Konjunkturumfrage von EY: Stimmung deutscher Firmenbosse ist besonders mies

Um den Wirtschaftsstandort Deutschland steht es einer EY-Umfrage zufolge schlecht. Gründe sind demnach unter anderem eine „überbordende Bürokratie“ und ausbleibende Digitalisierung.

Am weltweiten Konjunkturhimmel zeichnen sich nach Einschätzung von Unternehmenschefinnen und -chefs weiterhin dunkle Wolken ab.

Laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens EY rechnet die große Mehrheit international befragter Vorstandsvorsitzender allenfalls mit geringem Wirtschaftswachstum in diesem Jahr, schätzt die Umsatzentwicklung des eigenen Unternehmens im Gegensatz dazu aber optimistischer ein. Deutlich zurückhaltender sind hierbei allerdings deutsche Konzernlenker.

Für die Umfrage wurden im Dezember und Januar weltweit 1200 Vorstandsvorsitzende befragt, davon 100 in Deutschland. 76 Prozent der CEOs weltweit und 72 Prozent in Deutschland sind demnach der Meinung, dass die Weltwirtschaft 2024 kaum oder gar nicht wachsen wird. Ähnlich viele Unternehmenschefs sind der Ansicht, dass Zinsen und Inflation hoch bleiben werden.

In Bezug auf das eigene Unternehmen sind die meisten Manager laut der Umfrage aber deutlich weniger pessimistisch: 64 Prozent der Befragten weltweit rechnen mit Umsatzwachstum, nur sechs Prozent erwarten eine rückläufige Umsatzentwicklung.

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Deutlich skeptischer wird derweil in den Chefetagen deutscher Unternehmen Richtung Zukunft geblickt. Lediglich 51 Prozent der hierzulande befragten Unternehmenslenker gehen von Umsatzwachstum aus, 17 Prozent rechnen mit sinkenden Umsätzen.

Die Stimmung ist aktuell in kaum einem Land so schlecht wie in Deutschland.

Constantin Gall, Mitglied der Geschäftsführung von EY Deutschland

„Gerade deutsche Unternehmen sind derzeit mit einer erheblichen Nachfrageschwäche bei gleichzeitig hohen Kosten konfrontiert“, erklärte EY-Experte Constantin Gall die Ergebnisse.

Zurückzuführen sei dies auch darauf, dass deutsche Konzerne mit ihrer starken Internationalisierung besonders sensibel auf die Verschärfung der geopolitischen Lage reagierten, führte Gall weiter aus.

„Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf überwiegen aus Sicht vieler Manager die Risiken: Die Wahl in den USA, der Krieg in der Ukraine, die Krise im Nahen Osten - die Probleme werden eher größer als kleiner, keiner der Krisenherde entwickelt sich derzeit zum Positiven.“

Zudem gebe es in Deutschland „derzeit kaum Impulse, die für eine konjunkturelle Belebung sorgen könnten“, fügte Gall hinzu und verwies unter anderem auf „überbordende Bürokratie“ und ausbleibende Digitalisierung.

Es sei „längst nicht ausgemacht“, dass Deutschland mittelfristig seine starke Position in der Weltwirtschaft behaupten könne - „das bereitet den Unternehmenslenkern Sorgen“. (AFP)

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