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Windrad auf Rügen. Alternative Energien und Tourismus sind zwei der Zukunftsbranchen in den ostdeutschen Bundesländern.

© Imago

Nach dem Kohleausstieg: Wohin wird der Strukturwandel im Osten führen?

Eine Transformationsstudie zu den neuen Bundesländern zeigt: Das Potenzial ist groß, die Skepsis aber auch.

Alternative Energiegewinnung und Speicherung – das ist der Sektor, in dem in den ostdeutschen Bundesländern das größte Wachstum zu erwarten ist. Das sagt fast jeder zweite Befragte einer repräsentativen, online durchgeführten Civey-Umfrage unter 500 Entscheidern der Privatwirtschaft aus Berlin und den ostdeutschen Bundesländern. Mehr als jeder fünfte (22,9 Prozent) sieht den Tourismus als Zukunftsbranche, fast jeder sechste (16,6 Prozent) die Mobilität.

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Das Potenzial ist groß – dennoch zweifeln mehr als die Hälfte (56,4 Prozent) der ostdeutschen Wirtschaftsentscheider daran, dass der Wandel in den ostdeutschen Bundesländern innerhalb der kommenden zehn Jahre gelingt.

Beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum steht auch Scholz auf der Rednerliste

Das ergab das von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ beauftragte Transformationsbarometer. Auf seiner Grundlage werden vom 12. bis 14. Juni Entscheider aus Politik und Wirtschaft zum 7. jährlichen Ostdeutschen Wirtschaftsforum (OWF) in Bad Saarow bei Berlin zusammenkommen, über die Zukunftschancen des Ostens debattieren und Lösungen für einen erfolgreichen Strukturwandel entwickeln.

Das wünscht sich der Veranstalter, die OWF-Initiative. Auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stehen auf der Rednerliste.

Tatsächlich tut sich derzeit einiges in Ostdeutschland, von der Tesla-Ansiedlung im brandenburgischen Grünheide über den Mitte Mai gestarteten Bau eines ICE-Instandhaltungswerkes in Cottbus und das gestern eröffnete Mega-Paketzentrum der DHL in Ludwigsfelde bis zur geplanten Ansiedlung des US-amerikanischen Chipherstellers Intel in Magdeburg. Die Entwicklungschancen sind gut bis sehr gut, das sehen auch 82 Prozent der Befragten so.

Kohleausstieg, erneuerbare Energien - viele sehen das als Risiko

Trotzdem stagniert die Stimmung in ostdeutschen Unternehmen. Das bestätigt auch der kürzlich vom Dresdner Ifo-Institut veröffentlichte Ifo-Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft in Ostdeutschland.

Geprägt wird der Wandel laut Umfrage vor allem vom Kohleausstieg, dem Ausbau erneuerbarer Energien und der Ansiedlung internationaler Großunternehmen. Nur jeder vierte Befragte nimmt die Transformation als Chance war, fast jeder zweite als Risiko (47,2 Prozent).

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Der Fachkräftemangel, die Rohstoffbeschaffung, die hohen Energiepreise und die Digitalisierung machen den Unternehmen zu schaffen.

Von der Politik kommt zu wenig Unterstützung

Weit mehr als die Hälfte der Befragten (61,2 Prozent) beklagt die fehlende Unterstützung für das eigene Unternehmen durch die Politik, wünscht sich eine bessere digitale und soziale Infrastruktur und den Abbau von Bürokratie (rund 62 Prozent).
Zudem kritisiert mehr als jeder zweite (58 Prozent), dass es zu wenig Austausch untereinander und mit Verbänden und Politikern gebe, der aber notwendig sei, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Immerhin wird das Wirtschaftsforum eine Möglichkeit dazu bieten.

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