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Mit Marlboro vertreibt der US-amerikanische Tabakkonzern Philip Morris die weltweit beliebteste Zigarettenmarke. 

© Doris Spiekermann-Klaas TSP

„Zigaretten gehören ins Museum“: Philip Morris fordert mehr Maßnahmen gegen das Rauchen

Philip Morris will seine beliebte Zigarettenmarke Marlboro einstellen – unklar ist, wann. Ein neues vielversprechendes Geschäftssegment ist schon in Sicht.

Mit Marlboro vertreibt der US-amerikanische Tabakkonzern Philip Morris die weltweit beliebteste Zigarettenmarke. Da verwundert es, dass CEO Jacek Olczak kürzlich bei einer Rede in London für mehr Regulierungen im Tabakmarkt geworben hat.

„Zigaretten gehören ins Museum“, forderte Olczak laut einer Pressemitteilung und kündigte an, dass sich Philip Morris aus dem Zigarettengeschäft verabschieden wolle. Die Entscheidung sei bereits 2016 gefallen. Doch es geht ihm nicht schnell genug.

Olczak begründete die Entscheidung damit, dass „Zigaretten, die schädlichste Form des Nikotinkonsums“ seien. Man wolle die Zielgruppe der Rauchenden aber nicht komplett aufgeben. Vielmehr habe sich das Unternehmen der Entwicklung rauchfreier und „weniger schädlicher“ Produkte verschrieben.

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In seiner Rede in London forderte Olczak die Regierungen weltweit dazu auf, den Zigarettenkonsum stärker zu regulieren – und sich ein Beispiel an Schweden und Großbritannien zu nehmen.

Schweden bald erstes rauchfreies Land der EU

Das skandinavische Land hatte sich 2019 das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 rauchfrei zu sein. Großbritannien hat sich das bis 2030 vorgenommen. Rauchfrei bedeutet, dass weniger als fünf Prozent der Bevölkerung zur Zigarette greifen. Mit derzeit 5,6 Prozent hat Schweden das Ziel fast erreicht. Es wäre damit das erste Land in der EU, das sich „rauchfrei“ nennen darf.

Seit 2019 gelten in Schweden strenge Rauchverbote etwa in Gastronomiebetrieben, auf öffentlichen Spielplätzen und an Bushaltestellen und Bahnhöfen. Zudem seien viele Schweden auf alternative, rauchfreie Nikotinprodukte umgestiegen, berichtet der „Spiegel“. Ein zukunftsträchtiger Markt für Philip Morris.

10,5 Milliarden US-Dollar seien bislang in die Entwicklung und Vermarktung rauchfreier Nikotinprodukte geflossen, sagte Olczak in London. Bereits heute mache deren Anteil am Nettoumsatz von Philip Morris fast 35 Prozent aus. Wann genau sein Konzern jedoch seine letzte Zigarette produzieren wolle, ließ er offen.

„Damit kein Missverständnis entsteht: Menschen, die noch nie Tabak oder Nikotin konsumiert haben, insbesondere Minderjährige, sollten diese Produkte nicht verwenden“, sagte Olczak in seiner Rede. „Und es besteht kein Zweifel daran, dass es am besten ist, ganz mit dem Rauchen aufzuhören oder noch besser, nie damit anzufangen.“(Tsp)

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