Die Unis werden mitunter zum Schauplatz von ideologischen Lagerkämpfen. Doch das lenkt von den wahren Problemen ab: Es gibt genug konkrete Aufgaben zu erledigen.
Barış Ünal
Barış Ünal ist Leiter der Allgemeinen Studienberatung sowie Flüchtlingsbeauftragter der Technischen Universität Berlin und Kolumnist des Tagesspiegels.Barış Ünal ist Leiter der Allgemeinen Studienberatung sowie Flüchtlingsbeauftragter der Technischen Universität Berlin und Kolumnist des Tagesspiegels. Ünal hat an der Freien Universität Berlin Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Islamwissenschaft studiert. Ünal ist zudem eine:r von vier Kolumnist:innen des Tagesspiegels auf den Seiten der Wissenschaft in Berlin – in der Kolumne „Vom Campus“.
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Lieber nach Kanada, Dubai oder Schweden, als in Deutschland zu arbeiten: Das sagen deutsche Stipendiaten mit Migrationshintergrund, fragt man sie nach ihrer Zukunft. Was muss sich ändern, damit Talente bleiben?
Ein Orientierungsjahr hilft vielen, die nach der Schule erstmal ratlos sind. Aber muss es, wenn das Geld knapp ist, ausgerechnet ein Freiwilligendienst bei der Bundeswehr sein?
Das Tempo auf dem Bildungsmarkt legt immer weiter zu. Umso wichtiger, dass junge Studierende zunächst herausfinden können, was ihnen liegt und was nicht.
Ein oft geäußertes Motiv für die richtige Studienfachwahl ist „Erfolg“. Doch man sollte sich nicht zu sehr von hohen Einstiegsgehältern oder den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts leiten lassen.
Die klugen Köpfe und Fachkräfte von morgen sollten nicht wegen einer fehlenden Rollstuhlrampe oder einer Hörbeeinträchtigung vom Studium abgehalten werden. Gut, dass sich da was tut.
Die Studienzeit wird von älteren Generationen häufig verklärt. In der heutigen Krisenzeit ist die Erwartung, Erfahrungen in allen Bereichen zu sammeln, kaum zu erfüllen – und setzt Studierende unter Druck.
Im Ausland wird der deutsche Pragmatismus zur Integration geflüchteter Studierender bewundert. Doch die viel gelobten Programme sind in akuter Gefahr.
Kinder von Nicht-Akademikern sehen sich oft bestätigt darin, dass sie trotz des guten Abiturs irgendwie nicht an die Uni gehörten. Gerade Erstakademiker geben dann vorschnell auf.
Wenn es um die Studienwahl geht, sucht einem heute auch ChatGPT die Infos über Inhalte und Anforderungen eines Fachs heraus. Doch Entscheidungen abnehmen, das kann auch der beste Bot nicht.
Ein Studium soll heute schnell, unterbrechungsfrei und lukrativ sein: Die Motive von Studienanfängern haben sich geändert – was durchaus Fragen aufwirft.
Mit den vielen brillanten Köpfen an den Hochschulen schmückt man sich gern in Berlin. Doch die Unis fallen auseinander: wie lange werden die exzellenten Forschenden die aktuellen Zustände noch ertragen?
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Über die Corona-Zeit wird auch an den Hochschulen peinlich berührt der Mantel des Schweigens ausgebreitet. Das ist falsch: Einige bahnbrechende Veränderungen müssen erhalten bleiben.
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Bei der Suche nach internationalen Fachkräften sollte Deutschland sich denen zuwenden, die schon im Land sind. Eine Aufgabe auch für die Hochschulen.
Spott über Studienanfänger, die noch stark an ihren Eltern hängen? Ihr Wunsch nach mehr Sicherheit hat oft konkrete Ursachen: vor allem steigende Lebenshaltungskosten und mehr Leistungsdruck.
Bilden Studienabbrecher das Potenzial für den schwächelnden Ausbildungsmarkt? Darum gibt es Gerangel zwischen Arbeitsagenturen und Hochschulen. Ein Appell, die Konfrontation zu beenden.
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